
Ergotherapeutische Angebote in der Dialektisch Behavioralen Therapie
Die Dialektisch Behaviorale Therapie der Borderline-Störung (DBT) wurde in den neunziger Jahren von Marsha M. Linehan als störungsspezifisches Konzept zur Behandlung von chronisch suizidalen Patientinnen mit Borderline-Störung entwickelt.
Die DBT gibt zunächst eine dynamisch hierarchisierte Behandlungsstruktur vor, die eine Ausrichtung der jeweiligen therapeutischen Ziele und Strategien an die häufig wechselnden psychischen und sozialen Bedingungen der PatientInnen ermöglicht, ohne dabei die Orientierung im therapeutischen Prozess zu verlieren. Was die Erfassung der Problematik anbelangt, die auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen, sowie die anvisierten Veränderungsstrategien, bezieht sich die DBT auf die Grundlagen der kognitiv-behavioralen Lern- und Veränderungstheorien. Die Motivation zur Verhaltensänderung bei Borderline-PatientInnen erfordert jedoch tiefgreifendere Maßnahmen zur Beziehungsgestaltung und Validierung der jeweils subjektiven Sichtweisen der Betroffenen. Eine weitere Besonderheit dieser PatientInnengruppe ist die häufig zeitgleiche Aktivierung gegensätzlicher Grundannahmen oder kognitiv-emotionaler Schemata, die starke Schwankungen in der Nähe- Distanz-Regulation zur Folge haben. Die Schulung dialektischer Fähigkeiten, die Kompetenz, Widersprüche zu aktualisieren, zu tolerieren und Alternativen zu entwickeln, ist daher ein weiterer Baustein der DBT. Hinzu kommen spezifische Fertigkeiten (Skills), die sich als hilfreich im konkreten Problemfall erwiesen haben, z.B. die Fähigkeit zur Spannungsregulation, Modulation von Emotionen, interpersonelle Fertigkeiten sowie Methoden der Aufmerksamkeitsfokussierung auf die innere Befindlichkeit, die aus dem Zen entnommen wurden.
Die Überlegenheit der DBT gegenüber herkömmlichen, unspezifischen Behandlungsmethoden konnte in mehreren randomisierten, kontrollierten Studien belegt werden. Unterschiede fanden sich neben allgemeiner Stabilisierung der Psychopathologie und der sozialen Einbindung vor allem in der Häufigkeit von Selbstschädigungen, in der Reduktion von stationären Aufenthalten und in der Therapie-Compliance.
Inhalte
- Vorstellung verschiedener Gruppen-, und Einzelangebote nach DBT (Soziales Kompetenztraining, Skillsgruppe, Achtsamkeit, Das Leben zurück erobern, Einzeltherapie im Rahmen der z.B. Diarycard und der Verhaltensanalyse, Fünf-Sinne-Gruppe, Sport bzw. Outdoorgruppe)
- Vermittlung von Informationen zu den Modulen Achtsamkeit, Stresstoleranz/Skillstraining, Umgang mit Gefühlen, Selbstwert und zwischenmenschliche Fertigkeiten
- Umsetzung der Module im Rahmen der ergotherapeutischen Behandlung
Zielsetzung
Die TeilnehmerInnen haben das Wissen über den Umgang mit kognitiven Dissonanzen und besonderen Fähigkeiten (Skills) bei PatientInnen mit Borderline-Störung und anderen (Begleit-)Symptomen (Trauma, Sucht, Adoleszenten, Depression und Essstörung) erhalten.
Zielgruppe
ErgotherapeutInnen
TrainerInnen
Marco Heser, Leitung Ergotherapie, ZI Mannheim
Anni Herzog, Ergotherapeutin, ZI Mannheim
PD Dr. Anne Koopmann, Oberärztin der Klinik Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, ZI Mannheim
2020 - Datum / Uhrzeit
04. und 05.12.2020 - muss leider abgesagt werden
jeweils von 9:00 bis 16:00 Uhr
2021 - Datum / Uhrzeit
16. und 17.09.2021
jeweils von 9:00 bis 16:00 Uhr
Ort
Hans-Martini-Raum, ZI Mannheim
Teilnehmerzahl
Mindestteilnehmerzahl: 8
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Dieses Angebot ist offen für externe TeilnehmerInnen.
Preis für Externe: € 445,00
Anmeldung
Anmeldung für ZI-Mitarbeitende
Sammelanmeldung für ZI-Mitarbeitende Pflege
Dieses Angebot ist offen für Externe.
Anmeldung für Externe
Fragen zur Anmeldung und Organisation beantwortet die
ZI-Akademie
Telefon 0621 1703-1061
Fax 0621 1703-1555
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de