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Dialektisch Behaviorale Therapie Sucht (DBT-S)

PatientInnen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung und einer gleichzeitigen Abhängigkeitserkrankung benötigen eine spezifische Therapie. Aufgrund der Schwierigkeiten in der Emotionsregulation, dem zwischenmenschlichem Umgang und dem Selbstwertgefühl gelangen betroffene PatientInnen in einer traditionellen Suchtbehandlung oft an ihre Grenzen.

Als gut wirksame Therapie hat sich in den vergangenen Jahren die Dialektisch Behaviorale Therapie Sucht (DBT-S) etabliert. Diese hochstrukturierte Behandlung wird stationär in der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin durchgeführt.

DBT-S vermittelt PatientInnen Strategien, um Suizidalität, Selbstschädigung und Suchtverlangen zu bewältigen. Im Zentrum steht das sogenannte Skillstraining (Fertigkeitentraining), in dem vor allem der Umgang mit der emotionalen Instabilität und dem Suchtdruck gelernt wird. Die therapeutischen Gespräche beschäftigen sich mit der Gegenwart. Wesentliche Themen dabei sind die Gestaltung zwischenmenschlicher Kontakte, der Umgang mit hoher innerer Anspannung sowie eine angemessene Emotionsregulation und ein angemessener Umgang mit Suchtdruck.

FAQ: Ihre Fragen – unsere Antworten

Für wen ist die Therapie geeignet?

Die Therapie richtet sich an PatientInnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und gleichzeitigem Missbrauch einer Substanz bzw. einer Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten oder Drogen.

Was ist der Unterschied zur normalen DBT?

Viele PatientInnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und Abhängigkeitserkrankung machen in den üblichen Therapieeinrichtungen negative Erfahrungen, weil sich häufig nur auf eines der beiden Krankheitsbilder konzentriert wird. Die DBT-S versucht beiden Störungsbildern gerecht zu werden.

Wie groß ist Ihr Einzugsgebiet?

PatientInnen aus ganz Deutschland können an der DBT-S teilnehmen.

Wie lange dauert die Therapie?

In der Regel rechnen wir mit einer Behandlungsdauer von zwölf Wochen. Nach den ersten drei Therapiewochen legen wir gemeinsam mit unseren PatientInnen die tatsächliche Therapiezeit fest. Diese kann kürzer sein oder sich beispielsweise durch Belastungserprobungen verlängern bzw. verschieben.

Wer ist der Kostenträger?

Die Kosten trägt die Krankenversicherung. Privatversicherte müssen mitunter eine schriftliche Kostenzusage Ihrer Krankenversicherung vorlegen.

Gibt es ein ambulantes Angebot?

Ja. Nach einem Erstgespräch in unserer suchtmedizinischen Ambulanz planen wir den nächsten Schritt. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit zur ambulanten Therapie. Werfen Sie hierfür einen Blick auf die Seite der Zentralambulanz.

Kann ich auch sofort aufgenommen werden oder muss ich mit einer Wartezeit rechnen?

Die Aufnahmen planen wir ausnahmslos elektiv. Das bedeutet, dass alle PatientInnen zunächst einen Ambulanztermin wahrnehmen, indem das weitere Vorgehen besprochen wird. Sofortige Aufnahmen oder Notfallaufnahmen gibt es nicht. Mit einer längeren Wartezeit müssen Sie rechnen.

Ersetzt die DBT-S eine Langzeitentwöhnungstherapie?

Nein. Der Schwerpunkt der DBT-S liegt in der Verbesserung der Emotionsregulation und Inhalte der klassischen Suchttherapie ergänzen diesen Ansatz. In der Langzeitentwöhnungstherapie konzentrieren sich PatientInnen noch intensiver auf das Erreichen und Halten einer Abstinenz.

Muss man clean zur Aufnahme kommen?

Nein. Falls nötig können Sie auf unserer Station entgiften. Dafür stellen wir Sie so lange wie nötig von der Therapie frei. Der Aufenthalt wird allerdings nicht verlängert.

Werden Fahrtkosten übernommen?

In der Regel übernehmen die Krankenkassen keine Fahrkosten. An- und Abreise stellen dabei gelegentlich eine Ausnahme dar. Heimreisen am Wochenende oder zu Belastungserprobungen werden häufig nicht finanziert.

Muss ich wirklich abhängig sein, um DBT-S zu machen?

DBT-S richtet sich an PatientInnen, die große Schwierigkeiten damit haben, Ihren Substanzkonsum für längere Zeit einzustellen. In der Regel ist das bei einer Substanzabhängigkeit gegeben. Manche PatientInnen haben das Gefühl ohne Konsum Ihre Gefühle nicht kontrollieren zu können, obwohl Sie die Diagnosekriterien für eine Abhängigkeit nicht erfüllen. Wieder andere scheitern beim Versuch eine normale DBT ohne Konsum abzuschließen. An all diese PatientInnen richtet sich DBT-S.

Ist die Therapie zur Erfüllung einer richterlichen Auflage anerkannt?

Das ZI ist keine Einrichtung im Sinne der Paragraphen 63, 64 StGB oder 35 BtMG. Aufgrund der langen Wartezeit erkennen Gerichte eine Therapie im Rahmen der DBT-S bei individuellen Auflagen häufig nicht an. Aus unserer Erfahrung ist die Auflage zur Therapie meist keine gute Grundlage für den Beginn einer Psychotherapie. Trotzdem gibt es auch Ausnahmen.

Ist es egal, welche Substanz ich konsumiere?

Nein. PatientInnen mit Abhängigkeit von Opiaten und/oder bei intravenösem Konsum müssen besondere Voraussetzungen erfüllen. In diesen Fällen fordern wir eine nachgewiesene Abstinenz von mindestens einem halben Jahr oder eine stabile Substitution. Außerdem ist der lückenlose Austausch mit den VorbehandlerInnen und der substituierenden Ärztin oder dem substituierenden Arzt zwingend notwendig. Außerdem werden die Patientinnen vor Beginn der Therapie zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem Team eingeladen.

Gibt es Einzelzimmer und wie groß ist die DBT-S-Gruppe?

Neben PatientInnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung werden auf unserer Station auch PatientInnen behandelt, die einen Qualifizierten Entzug oder eine körperliche Entgiftung machen. Auch Notfallaufnahmen sind bei dieser Patientengruppe möglich, sodass es vorübergehend zu Überbelegungen kommen kann. Einzelzimmer sind ausgeschlossen.

Was ist der erste Schritt, wenn ich eine Therapie bei Ihnen machen möchte?

Melden Sie sich für ein Erstgespräch in unserer Suchtmedizinischen Ambulanz. Termine können telefonisch vereinbart werden. (Tel.: 0621-1703 2850). Falls Sie eine sehr weite Anfahrt haben, können wir Erstgesprächstermine auch per Videosprechstunde durchführen.

Terminvereinbarung für ein Vorgespräch 

Telefon: 0621 1703 -2850

Kontakt bei Behandlungsinteresse: zentralambulanz(at)zi-mannheim.de

Kontakt


Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de