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AG Verhaltenssüchte

Leitung

Arbeitsgruppenleiter | B.Sc. | Arzt

PD Dr. Dr. Patrick Bach

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Beschreibung

Eine Verhaltenssucht beschreibt ein außer jeglicher willentlicher und vernunftbezogener Kontrolle geratenes Verhalten, welches mit einer schnellen Belohnung in Verbindung gebracht wird und langfristig für den Betroffenen und den Angehörigen großen Leidensdruck und negative existenzielle Konsequenzen bereitet.

Welche Faktoren führen jedoch dazu, dass Personen in der virtuellen Welt des Internets oder im Glücksspiel derart gefangen werden, dass sie nicht mehr in der Lage sind, alltägliche Aufgaben im realen Leben zu erledigen?

Die Arbeitsgruppe Verhaltenssüchte ist Teil der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin (Leitung: Prof. Dr. Falk Kiefer) und  beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Untersuchung psychologischer, genetischer und neurobiologischer Mechanismen, die der abhängigen Nutzung von Internet, Videospielen oder Glücksspielen zugrunde liegen.

Ziel dabei ist es, Schutz- und Risikofaktoren zu identifizieren, die bei der Entwicklung einer Verhaltenssucht eine Rolle spielen. Aus den Erkenntnissen lassen sich Erklärungsmodelle entwickeln sowie eine differenziertere Diagnostik und spezifische Therapien ableiten. Daneben ermöglichen die Befunde, dass Patienten sich selbst besser in ihrem Problemverhalten verstehen lernen und Empathie für sich selbst entwickeln. Dies sind wesentliche Grundsteine für eine verbesserte Motivation, das eigene Problem anzugehen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung der Frage, warum besonders Jugendliche gefährdet sind, insbesondere eine Internetspielsucht zu entwickeln. Zum einen wird dabei untersucht, inwieweit hierbei ähnliche neurobiologische und psychologische Mechanismen zugrunde liegen, wie bei der Entwicklung der schon besser erforschten Substanzabhängigkeiten. Zum anderen soll erforscht werden, inwieweit bestimmte Defizite im Selbstbild bei der Entstehung und dem Verlauf einer Internetspielsucht eine Rolle spielen. Durch Früherkennung von Spielproblemen kann durch Frühintervention rechtzeitig der Entwicklung einer Spielsucht entgegengewirkt werden, was den Behandlungserfolg erhöht.



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de