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Neues Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit junger Menschen in der digitalen Welt

Das Universitätsklinikum Ulm und das ZI eröffnen gemeinsam ein Kompetenzzentrum für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die Auftaktveranstaltung fand in Berlin statt.

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Eine Gruppe Jugendlicher mit ihren Smartphones.

In der digitalen Welt erproben Jugendliche Rollen, suchen Orientierung und gestalten Zugehörigkeit. Wenn diese Erfahrungen gelingen, können sie die Persönlichkeit stärken. Foto: stock.adobe.com © JackF

Die Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums Public Child Mental Health am 22. September in Berlin stand unter dem Motto Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in einer digitalen Welt. ExpertInnen aus Wissenschaft, Politik, Praxis und Gesellschaft diskutierten über Chancen und Herausforderungen, die mit den digitalen Lebenswelten junger Menschen verbunden sind.

Forschungsergebnisse, Praxiserfahrungen und gesellschaftspolitische Impulse

Das Kompetenzzentrum ist eine gemeinsame Initiative des Universitätsklinikums Ulm (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie) und des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters). Ziel des Zentrums ist es, Forschungsergebnisse, Praxiserfahrungen und gesellschaftspolitische Impulse zusammenzuführen und damit die Prävention und Versorgung psychischer Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen in einer digitalen Welt nachhaltig zu stärken.

Persönlichkeitsentwicklung in einer digitalen Welt

„Das reale Leben und Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland erfolgt in einer digitalen Welt. Wir erleben, dass digitale Medien für Kinder und Jugendliche sowohl Chancen für soziale Teilhabe und Bildung als auch erhebliche Risiken für ihre psychische Gesundheit bergen”, betont Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Zentrumsleiter am Standort Ulm. „Mit dem Kompetenzzentrum schaffen wir einen Ort, an dem Wissen gebündelt, konkrete Handlungsperspektiven entwickelt und die verschiedenen Akteure zum Handeln aufgerufen werden.“ 

„Die digitale Welt ist heute ein zentraler Raum, in dem Kinder und Jugendliche Identität entwickeln. Sie erproben Rollen, suchen Orientierung und gestalten Zugehörigkeit“, erklärt Prof. Dr. Dr. Tobias Banaschewski, Zentrumsleiter in Mannheim. „Gerade diese Entwicklungsaufgaben sind eng mit Fragen der psychischen Gesundheit verknüpft. Mit dem Kompetenzzentrum wollen wir unter anderem wissenschaftlich fundiert aufzeigen, wie digitale Erfahrungen gelingen können, damit junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt, mögliche Belastungen frühzeitig abgefedert und Präventionsansätze gezielt gefördert werden.“

Breiter Dialog angestoßen

Mareike Lotte Wulf, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Kerstin Claus, Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, eröffneten die Veranstaltung mit einem Grußwort. Es folgten Fachvorträge zu Themen wie Cybermobbing, Identitätsentwicklung in digitalen Kontexten und Präventionsstrategien im Gesundheitswesen und in der digitalen Welt an sich. Am Abend stand eine Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Medizin, Forschung, Krankenkassen, Zivilgesellschaft, NGOs und Jugendorganisationen auf dem Programm.

Das Kompetenzzentrum Public Child Mental Health wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.

 

 

 



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de