Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene leiden unter Störungen der Emotionsregulation. Die Gefühle sind dann oft unvorhersehbar, extrem stark und schwankend. Viele Betroffene entwickeln problematische Verhaltensweisen, um zumindest kurzfristig Linderung von den starken Anspannungen zu erfahren. Dazu zählen Selbstverletzungen, Essstörungen, Aggressivität, erhöhte Risikobereitschaft, starker Alkohol und Drogenkonsum, aber auch drängende Suizidgedanken und Suizidversuche. Viele dieser Betroffenen suchen derzeit Hilfe in stationären psychiatrischen/psychotherapeutischen Kliniken. Dies hat Vorteile, birgt aber auch den Nachteil, dass dadurch die Einbindung in das soziale System (Schule, Ausbildung, Familie, Freundeskreis) unterbrochen und oft auch nachhaltig gefährdet wird.
Von der Jugend bis ins frühe Erwachsenenalter
<link behandlung kv-psychother-hochschulambulanz.html _blank>Am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit wird nun eine neue Hochschulambulanz für diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingerichtet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der ambulanten psychotherapeutischen Behandlung, es kommen erfolgreiche, wissenschaftlich fundierte Behandlungskonzepte zur Anwendung (Dialektisch-Behaviorale Therapie). Neben Diagnostik und Kurzzeittherapien können auch kontinuierliche, langfristig tragende psychotherapeutische Behandlungen über die gesamte Phase der Adoleszenz und des jungen Erwachsenalters ermöglicht werden. Die Besonderheiten der Hochschulambulanz für Adoleszente liegt auch in der Aufhebung der Grenzen zwischen Kinder- und Jugend- sowie Erwachsenenpsychiatrie. Hierfür arbeiten Fachärzte und psychologische Psychotherapeuten aus beiden Fachgebieten eng zusammen.
Individuell angepasstes Therapieangebot
Die grundlegende Zielsetzung ist, Jugendliche und junge Erwachsene dabei zu unterstützen, in dieser kritischen Lebensphase ihre sozialen Bezüge zu erhalten. Sie sollen
zur sozialen Teilhabe befähigt werden, altersentsprechende Entwicklungsaufgaben bewältigen können und im weiteren Lebensverlauf möglichst nicht auf eine dauerhafte psychiatrische Betreuung angewiesen sein. Das Therapieangebot wird flexibel an die jeweilige Patientensituation angepasst. Neben einer umfassenden Diagnostik existiert ein variables Therapieangebot, das Einzel- und Gruppentherapien, Einbeziehung der Familien und Bezugspersonen, Angehörigengruppen, medikamentöse Behandlung und sozialarbeiterische Beratung umfasst. Es besteht ferner die Möglichkeit einer kurzfristigen ambulanten Intensivbehandlung. Wichtig für die Behandlung in der Hochschulambulanz für Adoleszente ist das Interesse der Patienten an der Behandlung und die Bereitschaft der Sorgeberechtigten oder Bezugspersonen zur Mitarbeit.
2.770 Zeichen mit Leerzeichen
Teaser-Foto: istockphoto.com · © Marco_Piunti
Ansprechpartnerin für weitere Informationen
Frau Dipl.-Psych. Claudia Trasselli
E-Mail claudia.trasselli(at)zi-mannheim.de
Anmeldung über die Zentralambulanz des ZI
Tel. 0621 1703-2850
E-Mail zentralambulanz(at)zi-mannheim.de
Medienkontakt
Uli Ellwanger
Leiter Referat Kommunikation und Medien
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
J 5
68159 Mannheim
Tel. 0621 1703-1301
E-Mail uli.ellwanger(at)zi-mannheim.de