Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert einen neuen Sonderforschungsbereich Transregio (SFB/TRR) 379. Unter dem Titel „Neuropsychobiologie der Aggression: Ein transdiagnostischer Ansatz bei psychischen Störungen“ werden die biologischen Grundlagen unterschiedlicher Ausprägungen von Aggression erforscht. Die komplexen neurokognitiven und neurobiologischen Mechanismen, die der „Aggression in Mental Disorders“ (AMD) zugrunde liegen, sind bislang nur wenig verstanden, was die Entwicklung erfolgreicher Präventions- und Interventionsstrategien behindert. Im Zusammenspiel der klinischen und experimentellen Neurowissenschaften befassen sich die beteiligten Forscherinnen und Forscher daher mit unterschiedlichen Aspekten, die Aggression in psychischen Erkrankungen charakterisieren. Dazu gehören genetische und molekulare Mechanismen sowie hormonelle, neuronale und verhaltensbezogene Systeme.
Individuell abgestimmte Prävention
Ziel ist es, die wichtigsten Biosignaturen von AMD zu identifizieren, um neue Ansätze für eine „maßgeschneiderte“ Prävention und Intervention zu schaffen. „Jeder individuelle aggressive Akt entstammt einem komplexen Gefüge von biographischen, situationsbezogenen, aber auch biologischen Faktoren. Wir arbeiten daran, die Ursachen von Aggression bei verschiedenen psychischen Störungen besser zu verstehen. Diese Erkenntnisse sollen uns helfen, Präventions- und Behandlungsmethoden zu entwickeln, die passgenau auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt sind“, sagt Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, Direktor des ZI und Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI.
Sprecherin des SFB/TRR 379 ist Prof. Dr. Ute Habel, Wissenschaftlerin an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der RWTH Aachen. Neben Aachen, Heidelberg und dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) sind auch die Goethe-Universität Frankfurt, die Johannes Gutenberg Universität Mainz, die Julius-Maximilians Universität Würzburg und das Forschungszentrum Jülich Teil des Sonderforschungsbereichs. Der SFB/TRR 379 wird von der DFG über vier Jahre mit rund 16 Millionen Euro gefördert. Die Förderperiode beginnt am 1. Oktober 2024. Für das ZI ist es bereits der dritte Sonderforschungsbereich, den die DFG gleichzeitig am Institut fördert.
Weitere Informationen unter https://trr379.de/