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Forschende und Pflege ausgezeichnet

Zahlreiche Preise, darunter der DGPPN-Preis in der Kategorie Wissenschaft, haben Forschende am ZI erhalten. Auch die Pflege wurde beim diesjährigen DGPPN-Kongress prämiert.

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Apl. Prof. Dr. Dusan Hirjak (links) erhält den DGPPN-Preis zur Erforschung von psychischen Erkrankungen aus den Händen von Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, President Elect der DGPPN. Foto: © DGPPN/Ken Buslay.

Das Team der Pflege mit (von links nach rechts) Sven Mengel, Doris Borgwedel und Simone Schmidt wurde von der DGPPN ausgezeichnet. Foto: ZI

DGPPN-Preis zur Erforschung von psychischen Erkrankungen

Prof. Dr. Dusan Hirjak, geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI hat den DGPPN-Preis zur Erforschung von psychischen Erkrankungen erhalten. Dieser Preis der Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit herausragenden Forschungsarbeiten und zukunftsweisenden Modellen zu bedeutsamen Entwicklungen im Bereich der psychischen Erkrankungen und deren Behandlung beitragen. Prof. Hirjak forscht unter anderem zur Rolle neuronaler Mechanismen für die Entstehung genuiner und medikamenteninduzierter sensomotorischer Auffälligkeiten, sowie Untersuchungen darüber, ob die Modulation dieser Mechanismen dazu beitragen kann, neue Strategien für die Früherkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen zu entwickeln. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde im Rahmen des DGPPN-Kongresses 2022 in der Kategorie „Wissenschaft“ verliehen. 

DGPPN-Preis für die Pflege

Doris Borgwedel (Pflegedirektorin), Simone Schmidt (Qualitätsverantwortliche der Pflegedirektion) und Sven Mengel (Pflegerische Leitung Station AK-A, AV-S und TK-S) sind beim DGPPN-Kongress 2022 für den Vortrag zum Thema „PraxistrainerInnen-Deeskalation – Praxistest bestanden“ ausgezeichnet worden. In der Psychiatrie sind alle Berufsgruppen in der direkten Patientenversorgung mit Gewalt und Aggressionen konfrontiert. Der professionelle Umgang damit ist ein wesentlicher Bestandteil in der täglichen Arbeit. Deshalb wurde 2021 das Projekt „PraxistrainerInnen-Deeskalation (PTD)“ umgesetzt. Ziele sind unter anderem, Verletzungen bei PatientInnen und Mitarbeitenden zu verhindern, die psychische Belastung der Mitarbeitenden zu reduzieren, die Anzahl von Polizeieinsätzen zu reduzieren und einen sicheren Umgang mit psychiatrischen Notfällen einzuüben. Mit dem Preis ehrt die DGPPN die besten eingereichten Abstracts für freie Vorträge auf dem DGPPN Kongress. 

Chica und Heinz Schaller Forschungspreis

Dr. Emanuel Schwarz, Leiter der Arbeitsgruppe Translationale Bioinformatik in der Psychiatrie, hat den Chica und Heinz Schaller Forschungspreis 2021 erhalten. Damit fördert die Chica und Heinz Schaller-Stiftung die biomedizinische Grundlagenforschung. Der Preis ist mit Forschungsmitteln in Höhe von 90.000 Euro verbunden. 
Die Arbeitsgruppe Translationale Bioinformatik in der Psychiatrie befasst sich mit der Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur Analyse hoch-dimensionaler Daten. Damit sollen Mechanismen psychiatrischer Erkrankungen aufgedeckt und die Grundlage für die Entwicklung neuer, klinisch nützlicher, Anwendungen geschaffen werden. Der Fokus liegt insbesondere auf der Entwicklung von Methoden, die systembiologische Informationen in Ansätze aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz integrieren, um damit die biologische und klinische Heterogenität psychiatrischer Erkrankungen zu entziffern. Damit sollen Krankheitsprozesse und deren Entwicklung über die Lebensspanne charakterisiert werden. Die Arbeitsgruppe will so besser verstehen, welche funktionalen Konsequenzen biologische und Umweltrisiko-Konstellationen haben. Ein verbessertes Verständnis der Auswirkungen auf das Krankheitsrisiko in relevanten Altersperioden sowie die Identifikation der mit diesen Mechanismen assoziierten, prädiktiven Biomarker könnte substantiell zur Entwicklung neuer präventiver Maßnahmen beitragen.

Mack-Preis an Studiengruppe „Psychotherapie bei Altersdepression“

Der mit 10.000 Euro dotierte Mack Preis 2022 geht an die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Studiengruppe „Psychotherapie bei Altersdepression“. An der Gruppe sind neben dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim auch die Charité in Berlin sowie die Universitätskliniken Bonn, Freiburg, Köln, Leipzig und Tübingen beteiligt. Die Studiengruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Therapiemöglichkeiten bei Altersdepression durch die Einrichtung ambulanter Beratungszentren zu verbessern. Die Stiftung zeichnet die Studiengruppe insbesondere für ihre „hervorragenden Arbeiten und Projekte auf dem Gebiet der Erforschung und Therapie von Altersdepression“ aus. 

Die Elisabeth Mack-Usselmann und Dr. Michael Mack Gedächtnisstiftung wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, den künstlerischen Nachlass von Elisabeth Mack-Usselmann zu erhalten und zu pflegen sowie den wissenschaftlichen Nachlass ihres Sohnes Dr. Michael Mack zu erforschen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Elisabeth Mack-Usselmann war die letzte Meisterschülerin des in Karlsruhe lehrenden Brücke-Malers Erich Heckel. Dr. Michael Mack lehrte am Department for English Studies der Universität Durham/GB. Sein umfangreiches wissenschaftliches Werk deckt ein breites Spektrum der europäischen Philosophie- und Literaturgeschichte ab. Förderschwerpunkte der Mack Stiftung sind die Depressionsforschung und -therapie, die Bildende Kunst sowie Philosophie und Literaturtheorie.

Gehirnaktivität auf Alkoholreize als neuer Marker

PD Dr. Patrick Bach, Leiter der Arbeitsgruppe Neuroenhancement, hat den Forschungspreis des Norddeutschen Suchtforschungsverbands erhalten. Zusammen mit einer weiteren Arbeit wurde der mit 1.000 Euro dotierte Preis für eine fMRT-Replikationsstudie verliehen. Die ausgezeichnete Studie trägt den Titel „FMRI-based prediction of naltrexone response in alcohol use disorder: a replication study“. Die Forschenden um Bach konnten zeigen, dass die mit Hilfe funktioneller Magnetresonanztomographie gemessene Gehirnaktivität bei Alkoholreizen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Therapie mit dem rückfallprophylaktischen Medikament Naltrexon vorhersagt. Patientinnen und Patienten mit einer starken Gehirnaktivität auf Alkoholreize waren diejenigen, die vermehrt auf die Behandlung ansprachen und deutlich später rückfällig wurden. Die Befunde legen nahe, dass die Gehirnaktivität auf Alkoholreize in Zukunft als Marker dienen könnte, welcher eine bessere Vorhersage erlaubt, welche Patientinnen und Patienten von einer bestimmten Therapie profitieren. 



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de