Welche Vorteile bietet der neue 7-Tesla-MRT?
Mit bisher unerreichter räumlicher Auflösung, weniger Testwiederholungen und einer stärkeren Differenzierung zwischen grauer und weißer Substanz kann der 7-T-MRT-Scanner feinere Bilder des Gehirns und eine höhere Spezifität liefern. Die Gehirnaktivität kann ebenfalls in viel höherer Auflösung gemessen werden. Ein großer Schritt hin zur molekularen Bildgebung, wie sie bisher nur mit der Positronenemissionstomographie möglich ist, wird durch 7 Tesla ermöglicht. Diese Techniken sind Gegenstand aktiver Forschung und versprechen, unser Verständnis von Gesundheit und Krankheit des Gehirns zu verbessern.
Wann war für Sie klar, dass das ZI einen 7-Tesla-MRT benötigt, und wie war der Weg zum Ziel?
Schon bei der Planung des ZIPP hatten wir die 7-Tesla-Technologie im Blick. Damals waren die Geräte allerdings noch nicht für unsere Forschung ausgereift. In den letzten Jahren ist viel passiert. Neben neuer Hardware spielt auch künstliche Intelligenz bei der Aufnahme- sowie Nachbereitungssoftware eine große Rolle. Die jetzige Gerätegeneration hat den idealen Entwicklungsstand, um die 7-Tesla-Technologie für unsere Forschung zu nutzen. Deshalb schaffen wir das Gerät jetzt an.
Kommen die beiden 3-Tesla-Geräte auch weiterhin zum Einsatz?
Auf jeden Fall! Dort laufen eine Vielzahl an Forschungsprojekten, die genau für diese Feldstärke konzipiert wurden und auch nicht direkt auf 7 Tesla übertragbar wären. In den nächsten Jahren werden auch unsere Forschungsergebnisse mit 3 Tesla weitere neue und wichtige Einblicke in das menschliche Gehirn gewähren und die psychiatrische Forschung voranbringen.
Wie werden der 7-Tesla-MRT und das gesamte ZIPP in das neue Deutsche Zentrum der Gesundheitsforschung eingebunden?
Das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit, das seit Mai 2023 vom Bund gefördert wird und in dem wir mit unseren Partnern aus Heidelberg und Ulm als ZIHUb vertreten sind, ist wirklich ein großer Meilenstein in der Psychiatrie- und Psychotherapieforschung. Die ersten Impulse für die Gründung eines solchen bundesweiten Zentrums haben wir vor bald 15 Jahren in die Politik gegeben. Nun ist es Wirklichkeit geworden. Die Infrastrukturen des ZIPP sind hier von zentraler Bedeutung und auch besonders wertvoll, da wir sie einem breiteren Kreis von DZPG-Forschenden zugänglich machen. Hiervon profitieren alle. Inhaltlich gibt es eine hohe Übereinstimmung zwischen den spezifischen Forschungsinteressen des ZI und unseren drei Leitprojekten im Rahmen des DZPG: Frühintervention und Prävention bei Jugendlichen, Psychische Gesundheit in Städten und verbesserte Psychotherapie. Auch im Bereich 7-T-Bildgebung werden wir mit den anderen Standorten des DZPG zusammenarbeiten.