Wissenschaftskommunikationspreis für Empathique
Das ehrenamtlich Projekt Empathique ist mit dem diesjährigen Wissenschaftskommunikationspreis der Fachgruppe Biologische Psychologie und Neuropsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) sowie der Deutschen Gesellschaft für Psychophysiologie und ihre Anwendung (DGPA) ausgezeichnet worden. Dr. Sibel Nayman, Psychologin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZI, nahm als Co-Initiatorin den Preis stellvertretend für das Projekt entgegen. Der Preis für Wissenschaftskommunikation wird jährlich zur Jahrestagung „Psychologie und Gehirn“ verliehen. Er würdigt herausragende Leistungen in der Wissenschaftskommunikation im Bereich der Biologischen Psychologie und Neuropsychologie sowie innovative Konzepte, die das Ziel verfolgen, Wissenschaft in diesen Fachgebieten einer breiten Öffentlichkeit verständlich und zugänglich zu machen.
Das interdisziplinäre Team von Empathique – bestehend aus Psychologinnen sowie Expertinnen und Experten für Grafik und Animation – produziert seit 2020 hochwertige Videos zur Entstigmatisierung und Aufklärung im Bereich psychische Gesundheit. Unter dem Namen Empathique betreibt das Team auch einen eigenen YouTube-Kanal. Ziel des Projekts ist es, ein wissenschaftlich fundiertes und zugleich nachvollziehbares Verständnis für psychische Erkrankungen zu fördern und auf mögliche Behandlungswege aufmerksam zu machen. „Wissenschaft trägt Verantwortung – auch in der Aufklärung über psychische Gesundheit. Empathique setzt sich für eine evidenz-basierte, zugängliche und kultursensible Wissensvermittlung über psychische Gesundheit ein“, sagt Sibel Nayman.
Das Projekt wurde bereits vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Sozialministerium Baden-Württemberg sowie dem ZI gefördert.
Wilhelm-Feuerlein-Forschungspreis für Sabine Hoffmann und Markus Reichert
ZI-Forscherin Sabine Hoffmann und ZI-Gastwissenschaftler Prof. Dr. Markus Reichert (Paris Lodron Universität Salzburg) wurden für ihre Arbeit „Associations of Menstrual Cycle and Progesterone-to-Estradiol Ratio With Alcohol Consumption in Alcohol Use Disorder: A Sex-Separated Multicenter Longitudinal Study“ mit dem Wilhelm-Feuerlein-Forschungspreis im Bereich Grundlagenforschung ausgezeichnet. Der Preis wurde im Rahmen des Deutschen Suchtkongresses am 23. September 2025 in Berlin verliehen.
In ihrer Arbeit, welche im Rahmen des Sonderforschungsbereichs TRR 265 durchgeführt wurde, zeigen Sabine Hoffmann und Markus Reichert, dass weibliche Sexualhormone einen Einfluss auf den Alkoholkonsum haben. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein hohes Progesteron-Östradiol-Verhältnis das Risiko für problematischen Alkoholkonsum bei Frauen und Männern verringern kann. Die Studie eröffnet neue Perspektiven für personalisierte und zyklussensible Therapien in der Behandlung von Alkoholabhängigkeit.
Mit dem Wilhelm-Feuerlein-Forschungspreis würdigen die Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt, die Deutsche Suchtstiftung und die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie alle zwei Jahre herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Forschung über substanzgebundene Abhängigkeiten, insbesondere Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit.