Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim entwickelt sich positiv weiter. Bald 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gemeinsam mit Kompetenz und großem Einsatz daran, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu unterstützen. Der Jahresbericht gibt Einblicke in die vielseitige Arbeit am ZI – in Krankenversorgung, Forschung, Administration und den Servicebereichen.
Kultursensible Behandlung in der Psychiatrie
Menschen mit wenig Deutschkenntnissen oder unterschiedlichen kulturellen Hintergründen stoßen oft auf Barrieren im Gesundheitssystem, insbesondere in der Psychiatrie und Psychotherapie. Sprachprobleme und kulturelle Unterschiede erschweren den Zugang zu Behandlungsangeboten, während Behandelnde oft unsicher im Umgang mit fremden Kulturen sind. Die neue Transkulturelle Ambulanz am ZI bietet Menschen mit Migrationsgeschichte eine verständnisvolle, kultursensible Behandlung in verschiedenen Sprachen. Lernen Sie die Transkulturelle Ambulanz und die Bedeutung kultursensibler Behandlung in der Psychiatrie besser kennen.
Behandlung und medizinische Forschung vernetzen
Am ZI werden jährlich etwa 16.000 Patientinnen und Patienten stationär, teilstationär oder ambulant behandelt. Jede einzelne Person hat ihre eigene Gesundheitsgeschichte. Jede einzelne Person kann mit ihren individuellen Eigenschaften und Lebensumständen dazu beitragen, dass psychische Erkrankungen künftig noch besser verstanden und behandelt werden. Im Diagnose- und Aufnahmezentrum gehen deshalb Behandlung und Forschung Hand in Hand.
Digitale Gesundheitsanwendungen als niederschwelliges Angebot
Zudem beleuchten wir die Chancen digitaler Gesundheitsanwendungen im Bereich der Gesundheitsförderung, Prävention und Therapie. Besonders junge Menschen, die oft lange brauchen, um in das psychiatrische Versorgungssystem zu gelangen, stehen App-basierten Trainings offen gegenüber. Die Wirksamkeit einer solchen Anwendung wurde am ZI beispielsweise in der EMIcompass-Studie wissenschaftlich untersucht. Verschiedene Übungen und Inhalte wurden Studienteilnehmenden per App vorgeschlagen und konnten niederschwellig in ihren Alltag integriert werden.
Hochmoderne 7-Tesla-Technologie
Wir berichten über die Anlieferung des 7-Tesla-MRT, der eine bisher unerreichte Auflösung bei der Darstellung des menschlichen Gehirns ermöglicht. Damit sollen Ursachen und Mechanismen psychischer Erkrankungen besser verstanden und neue, individualisierte Behandlungsansätze entwickelt werden. Am ZI werden mithilfe funktioneller, biochemischer und struktureller Bildgebung neue Therapien erforscht, um Hirnfunktionen sichtbar zu machen und Erkrankungen auf Zellebene zu untersuchen.
Förderung des Tierschutzes in der Forschung
Das ZI, die Universitätsmedizin Mannheim und die Universität Heidelberg bilden das 3R-Zentrum Rhein-Neckar. Gemeinsam wollen sie die Anzahl der Tierversuche reduzieren, die Belastungen von Versuchstieren verringern und eine hohe Datenqualität sicherstellen. Die Förderung des 3R-Zentrums Rhein-Neckar durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg wurde nun verstetigt – ein Anlass für Ministerin Petra Olschowski das ZI zu besuchen.
Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und schauen Sie rein! Den ZI-Jahresbericht 2023/24 finden Sie hier zum Download.