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1969

Erste Daten zur Häufigkeit psychischer Erkrankungen in Mannheim

Heinz Häfner und Mitarbeitende veröffentlichen erstmals Zahlen zur Häufigkeit psychischer Erkrankungen in Mannheim. So wurde 1965 bei durchschnittlich 10,7 von 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern erstmals eine psychische Erkrankung diagnostiziert. Die höchsten Werte von 17,9 von bzw. 16,5 von 1.000 wurden in der Östlichen Unterstadt und im Stadtteil Jungbusch festgestellt. Hier sind auch die Werte für Alkoholismus besonders hoch. Am niedrigsten waren die Werte mit 5,8 von 1.000 in Wallstadt, gefolgt von Schönau (6,6), Neuostheim/Neuhermsheim (7,6) und Sandhofen (7,6). Ebenfalls überdurchschnittlich hoch sind die Zahlen in der Innenstadt (13,6 von 1.000), im Speckweg-Gebiet (15,6), in Hochstätt (13,2) und auf der Rheinau (11,4). Eine für die Autoren überraschende Ausnahme ist die Oststadt, die mit 12,7 von 1.000 ebenfalls eine überdurchschnittlich hohe Rate aufweist. Insgesamt stützen diese Ergebnisse jedoch die Vermutung, dass es Zusammenhänge gibt zwischen sozialen Standards wie etwa der Wohnsituation und dem Zustand des lokalen Gemeinwesens und dem Auftreten psychischer Erkrankungen.

Häfner et al.: Inzidenz seelischer Erkrankungen in Mannheim 1965, Social Psychiatry Vol. 4, No. 3, 1969, 126-135.



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