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MKF-Studie – Wir suchen Betroffene und Zeitzeugen

Im Auftrag der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu OSF – kurz Oberzeller Franziskanerinnen – untersucht eine unabhängige Forschungsgruppe des ZI unter Leitung von. Prof. Dr. Harald Dreßing sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Mitglieder der Oberzeller Franziskanerinnen (OF) in Einrichtungen der Gemeinschaft.

Ziel der Untersuchung ist es, Ausmaß und Häufigkeit sexualisierter Gewalt durch Personen der Ordensgemeinschaft und Personen in den von der Ordensgemeinschaft geführten Einrichtungen zu ermitteln. Bei den Einrichtungen handelt es sich unter anderem um Heime der Kinder- und Jugendhilfe, neben Einrichtungen in Zell und Würzburg zum Beispiel auch in Hof, in Kirchschönbach oder in München. Eine Übersicht über Heime findet sich unter www.oberzell.de. Zudem sollen Bedingungen, Strukturen und Dynamiken identifiziert werden, die sexualisierte Gewalt begünstigen. Bestehende Schutzkonzepte und Präventionsmaßnahmen sollen evaluiert werden, damit sie bei Bedarf weiterentwickelt und angepasst werden können.

Die Forschung umfasst unter anderem eine Analyse der Personalakten der OF sowie Tiefeninterviews mit Betroffenen, Zeitzeuginnen und -zeugen.

Wenn Sie von sexualisierter Gewalt durch Mitglieder der Ordensgemeinschaft betroffen sind oder waren oder von solchen Vorgängen gehört haben, freuen wir uns, wenn Sie sich bei uns melden.

Mit Ihrer Teilnahme helfen Sie, das Wissen über sexualisierte Gewalt bzw. sexuelle Grenzverletzungen in Frauenorden zu erweitern. Dieses Wissen kann zur (Weiter-)Entwicklung von Präventionsstrategien und Verfahrensweisen im Umgang mit sexualisierter Gewalt und für die Nachsorge von Betroffenen speziell in Ordensgemeinschaften, aber auch allgemein in anderen Institutionen genutzt werden.

Was ist mit sexualisierter Gewalt gemeint?

Unter sexualisierter Gewalt verstehen wir Handlungen mit sexuellem Bezug ohne Einwilligung beziehungsweise ohne Einwilligungsfähigkeit der Betroffenen. Damit umfasst sexualisierte Gewalt jegliche unerwünschte sexuelle Handlung und Grenzüberschreitung, bei der eine Person in ihrer sexuellen Selbstbestimmung und Unversehrtheit beeinträchtigt wird. 

Auch wenn körperliche und psychische Gewalt insbesondere im Heimerziehungskontext vermutlich häufiger missbräuchlich eingesetzt worden sein dürften, stehen diese Missbrauchsformen in unserer Studie nicht im Fokus, da deren umfassende Analyse mit den vorhandenen Ressourcen nicht geleistet werden kann. 

Die Erfahrungen von Menschen, die körperliche oder auch physische Gewalt durch Oberzeller Franziskanerinnen erlebt haben, können aber in begrenztem Maß als Zeitzeugenberichte in die Studie einfließen. Betroffene können sich zudem an die externen Missbrauchsbeauftragten der Kongregation wenden 

Wie läuft die Teilnahme ab?

 Wenn Sie sich entscheiden teilzunehmen, werden Mitarbeitende des Forschungsteams ein Interview mit Ihnen führen. Das Interview dauert ungefähr eine Stunde und wird einzeln und vertraulich geführt. Es folgt einem Leitfaden mit offenen Fragen. Sie müssen nicht auf alle Fragen antworten.

Alle Interviews werden aufgezeichnet, pseudonymisiert (die Namen werden durch Codes ersetzt) und anschließend wortgetreu abgeschrieben. Persönliche Daten verbleiben bei den Forschenden und werden dem Auftraggeber der Studie nicht zugänglich gemacht. Die Studie unterliegt den Regeln des wissenschaftlichen Datenschutzes und der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). 

Ordensschwestern werden im Interview zu organisatorischen, (ordens-)theologische und geschichtlich-biografischen Aspekten befragt. Dabei wird sexualisierte Gewalt in der Ordensgemeinschaft sowie in der persönlichen Biografie thematisiert.

Betroffene und ZeitzeugInnen werden nach ihren Erlebnissen in den Einrichtungen der Ordensgemeinschaft gefragt, nach erlebten Formen von Gewalt und dem institutionellen Umgang mit Beschuldigten und Betroffenen vor, während und nach den Taten.

Kontakt für Fragen und Teilnahme

Schreiben Sie per E-Mail an:

Dr. Andreas Hoell, andreas.hoell(at)zi-mannheim.de oder

Leonie Scharmann, leonie.scharmann(at)zi-mannheim.de

Rufen Sie an unter Telefonnummer 0621 1703-6402 (Dr. Andreas Hoell)

Wenn Sie anonym Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie das Kontaktformular nutzen.



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de