AG Translation evidenzbasierter Innovation in der Public Mental Health
Leitung
PostDoc | Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Dr. Anita Schick
Tel.: 0621 1703-1941
J 4 | Forschungs- und Verwaltungsgebäude | EG 025
Beschreibung
Eine große Herausforderung im Bereich der Public Mental Health ist die Tanslation von evidenzbasierter Innovation von der Forschung in die Praxis und in das öffentliche Gesundheitswesen. Diese Translation erfordert eine partizipative und implementierungswissenschaftliche Perspektive und innovative Studiendesigns und Forschungsmethoden. Dies beinhaltet u.a. Co-Design/Co-Production mit Erfahrungsexpert:innen, mikro-randomisierte Optimierungs-Trials oder auch hybride Effektivitäts-/Implementierungstrials, so dass neben der Wirksamkeit auch die Reichweite, Annahme, Implementierung und Aufrechterhaltung der Innovation im öffentlichen Gesundheitswesen untersucht werden kann (wie es z. B. im Rahmen des internationalen IMMERSE-Konsortiums erfolgt).
Die Arbeitsgruppe von Dr. Schick legt daher einen Fokus auf die Evaluation und Implementierung wichtiger Innovationen in unterschiedlichen Domänen der Public Mental Health. Dies reicht von Maßnahmen zur Förderung der Kompetenz im Bereich der psychischen Gesundheit (z.B. Evaluation des Mental Health First Aid (MHFA)-Trainings) über Maßnahmen zur indizierten Prävention und Frühintervention (z.B. hybride Trainings basierend auf der Methode der Ecological Momentary Intervention (EMI) bei Hochrisikosyndrom) bis zum Einsatz des digitalen, Experience Sampling-basierten Monitorings in der Routineversorgung. So koordiniert Frau Dr. Schick in einem innovativen Forschungsdesign (blocked nested cluster randomized controlled trial) seit 2024 die Untersuchung der Effektivität des MHFA- Trainings im Setting der Aus- und Weiterbildung, ergänzt durch die erstmalige Erhebung der geleisteten Ersten Hilfe bei Empfängern und einer Prozessevaluation, um Wirkmechanismen des Trainings bei Teilnehmenden und bei Rezipienten festzustellen. Die Entwicklung neuer Erhebungsinstrumente in Zusammenarbeit mit Stakeholdern (MHFA-Programmentwicklern, Instruktoren, Kursteilnehmenden) trägt dazu bei die (Aus-)Wirkungen sowie die Umsetzung des Trainings umfänglicher zu erfassen.
In den Public Mental Health Domänen der Prävention und Therapie evaluiert die Arbeitsgruppe von Frau Dr. Schick digitale Interventionen sowohl in Bezug auf ihre Machbarkeit als auch ihre Effektivität, Kosteneffektivität und Implementierung in der Routineversorgung. Dazu führt die Arbeitsgruppe von Dr. Schick randomisierte kontrollierte Studien und klinische Prüfungen von (digitalen) Medizinprodukten durch, um den Weg für eine erfolgreiche Translation von evidenz-basierten Innovationen im Bereich der Public Mental Health zu ebnen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Integration von Sensordaten aus Aktigraphie- und EKG-Sensoren um digitale Marker für die gezielte Darbietung von Interventionskomponenten im Alltag zu definieren und dadurch innovative Interventionsmethoden wie EMIs selbst weiterzuentwickeln. Eine enge Zusammenarbeit besteht hier mit anderen Arbeitsgruppen innerhalb der Abteilung Public Mental Health und des DZPG sowie darüber hinaus.
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de