Elektrokonvulsionstherapie (EKT) – Behandlung bei schweren psychischen Erkrankungen
Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist ein bewährtes und sicheres Behandlungsverfahren bei schweren psychischen Erkrankungen wie therapieresistenter oder schwerer Depression, manischen Episoden oder therapieresistenter Schizophrenie. Sie kommt zum Einsatz, wenn andere Behandlungsmethoden nicht ausreichend wirksam waren – oder eine schnelle Besserung notwendig ist.
Was ist EKT?
Bei der EKT wird unter Kurzzeitnarkose ein kontrollierter, elektrisch ausgelöster Krampfanfall im Gehirn hervorgerufen. Dieser beeinflusst bestimmte Hirnareale und Botenstoffe, die mit der Erkrankung in Zusammenhang stehen. Die Behandlung erfolgt in mehreren Sitzungen und wird ärztlich eng begleitet.
Für wen ist EKT geeignet?
EKT kann vor allem dann helfen, wenn Medikamente oder Psychotherapie nicht den gewünschten Erfolg bringen – oder nicht eingesetzt werden können. Auch bei Suizidalität oder schweren depressiven Zuständen mit Lebensgefahr kann EKT eine lebensrettende Option sein. Auch bei Kindern und Jugendlichen kann EKT eingesetzt werden.
Sicherheit und Aufklärung
Moderne EKT ist ein sicheres Verfahren. Sie wird unter Kurzzeitnarkose durchgeführt, die Muskeln werden medikamentös entspannt. Vor Beginn klären wir unsere Patientinnen und Patienten umfassend über den Ablauf, mögliche Nebenwirkungen und Erfolgsaussichten auf. Uns ist wichtig: Die Entscheidung für oder gegen eine EKT wird gemeinsam getroffen – auf Augenhöhe und gut informiert.
Video: EKT einfach erklärt
In unserem Aufklärungsvideo erfahren Sie, wie die Behandlung genau abläuft, wer von ihr profitieren kann und wie Patientinnen/Patienten und Angehörige die Therapie erlebt haben.
Kontakt
Wenn Sie Fragen haben oder sich für ein persönliches Beratungsgespräch interessieren, wenden Sie sich gern an unser Behandlungsteam.
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Prof. Dr. Alexander Sartorius, Oberarzt EKT
E-Mail
Wir forschen zu EKT
Um die Therapieoptionen bei der EKT weiter zu verbessern und auszubauen, finden am ZI auch zahlreiche Studien dazu statt, beispielsweise:
- EMAGenE-Studie: Ökologische Momenterhebung und (Epi-)Genetik bei Patienten in der Elektrokonvulsionstherapie
- MECT RESIST: Erhaltungs-Elektrokonvulsionstherapie bei Clozapin-resistenter Schizophrenie. Mehr erfahren.
Weitere Informationen
Eine Übersicht über EKT-Zentren in Deutschland bietet die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) auf der Seite des Referats Hirnstimulationsverfahren.
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de