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Meyer-Lindenberg wird neuer Präsident der DGPPN

ZI-Vorstandsvorsitzender Andreas Meyer-Lindenberg übernimmt am 1. Januar 2023 das Amt des DGPPN-Präsidenten und möchte vor allem die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung weiterentwickeln.

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Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI

Ein Ziel der Präsidentschaft von Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg ist es, die Behandelnden und das Versorgungssystem besser auf künftige Krisen und Notfälle vorzubereiten. Foto: ZI © Daniel Lukac

Zum Jahreswechsel übernimmt Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg das Amt des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Er folgt damit auf Prof. Dr. Thomas Pollmächer aus Ingolstadt, der die Fachgesellschaft die letzten beiden Jahre geleitet hat. Meyer-Lindenberg ist für zwei Jahre als Präsident der DGPPN bis Ende 2024 gewählt. 

Verstärkte Nutzung von digitalen Therapien

Für seine Amtszeit als Präsident der DGPPN hat Andreas Meyer-Lindenberg sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung weiterzuentwickeln. Dabei setzt er auch auf die verstärkte Nutzung von digitalen Therapien. „Außerdem ist es wichtig, dass wir die Behandelnden und das Versorgungssystem besser auf künftige Krisen und Notfälle vorbereiten. Es ist leider nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Extremwetterereignis Menschen traumatisieren und für einen erhöhten psychiatrischen Behandlungsbedarf sorgen wird.“ Durch einen Fokus auf Ökologische Psychiatrie, die Stärkung der translationalen und partizipativen Forschung und nicht zuletzt durch verstärkte Anstrengungen zur Gewinnung qualifizierten psychiatrischen Nachwuchses möchte der neue Präsident das Forschungs- und Versorgungssystem und auch die Fachgesellschaft auf die Anforderungen der Zukunft vorbereiten.

Analyse von Risiko- und Schutzmechanismen bei psychischen Erkrankungen

Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg leitet seit 2007 das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt auf der Analyse von Risiko- und Schutzmechanismen bei psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie und Depression. Seit einiger Zeit forscht er zudem insbesondere über Umweltfaktoren, zum Beispiel zum Risikofaktor Klimawandel oder darüber, wie die Natur die Psyche gegen Belastungen und vor Erkrankungen schützen kann.

„Wenn wir wissen, weshalb Menschen an psychischen Störungen erkranken, können wir bessere Therapien entwickeln oder durch frühzeitige Prävention dafür sorgen, dass sich Krankheiten gar nicht erst entwickeln“, erläutert der neue Präsident der DGPPN. „Dieses Ziel motiviert meine Forschung von Anfang an – meine Untersuchungen zu genetischen Ursachen psychischer Erkrankungen oder auch die neuen Studien, für die wir mit bildgebenden Verfahren zum Beispiel untersuchen, wie Menschen in der Stadt mit Stress umgehen, und wie wir sie besser schützen können.“

Seit 2012 im Vorstand der DGPPN

Sein Medizinstudium absolvierte Andreas Meyer-Lindenberg in Bonn, seine ärztliche Tätigkeit begann er in der Neurologie der Rheinischen Kliniken und wechselte dann in die Psychiatrie der Universitätsklinik Gießen. Er ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. In Gießen leitete er die Abteilung für Neuroimaging und habilitierte sich. Zehn Jahre arbeitete er danach am US-amerikanischen National Institute of Mental Health in Bethesda, Maryland. Seit 2009 ist Andreas Meyer-Lindenberg Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, 2012 wurde er als Beisitzer für Forschung in den Vorstand der DGPPN gewählt, seit letztem Jahr ist er zudem Mitglied der europäischen wissenschaftlichen Gesellschaft Academia Europaea. Seit Jahren ist er einer der meist zitierten Forscher weltweit.



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de