Start |Institut|News

News

Positive Emotionen im Fokus: Young Investigator Award für innovative neurowissenschaftliche Forschung

Dr. Shimpei Ishiyama erhält eine internationale Auszeichnung für seine Forschungsarbeiten zur Neurobiologie positiver Emotionen.

News |

Ein Porträtfoto von Dr. Shimpei Ishiyama

Shimpei Ishiyama widmet sich einem faszinierenden und bislang wenig erforschten Thema der Neurowissenschaft: der neuronalen Grundlage positiver emotionaler Zustände wie Lachen, Spiel und Freude. Foto: © Ishiyama/ZI

Wir freuen uns sehr, dass Dr. Shimpei Ishiyama, Arbeitsgruppenleiter am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit mit dem Young Investigator Award der Japan Neuroscience Society (JNS) ausgezeichnet wurde. Dieser renommierte Preis würdigt herausragende wissenschaftliche Gesamtleistungen und zukunftsweisende Forschungsansätze, was die Relevanz der Forschungsarbeiten belegt. Dr. Ishiyama forscht in der Abteilung für Neuropeptidforschung in der Psychiatrie unter der Leitung von Prof. Dr. Valery Grinevich.

Neuronale Grundlage positiver Emotionen

Als Leiter der Forschungsgruppe Neurobiologie positiver Emotionen am ZI widmet sich Dr. Ishiyama einem faszinierenden und bislang wenig erforschten Thema der Neurowissenschaft: der neuronalen Grundlage positiver emotionaler Zustände wie Lachen, Spiel und Freude. Während sich ein Großteil der Neurowissenschaft traditionell auf negative Emotionen wie Angst oder Schmerz konzentriert, eröffnet seine Forschung einen Perspektivwechsel – hin zu dem, was das Leben lebenswert macht.

„Zu verstehen, wie das Gehirn Freude erzeugt, ist nicht bloß wissenschaftliche Neugier – es ist essenziell für ein umfassenderes Verständnis von psychischer Gesundheit“, erklärt Dr. Ishiyama. „Positive Emotionen sind nicht das Gegenteil von Dysfunktion, sondern grundlegende Bestandteile unseres emotionalen Erlebens.“

Neurogelotologie – Die Neurowissenschaft des Lachens

Im Zentrum seiner Forschung steht Gargalesis, die Form des Kitzelns, die Lachen auslöst. Mithilfe von verhaltensbezogenen, physiologischen und elektrophysiologischen Methoden an Nagetieren und Menschen legt Dr. Ishiyama den Grundstein für ein neues konzeptuelles Forschungsfeld: die Neurogelotologie – die Neurowissenschaft des Lachens und des Vergnügens. Dieses innovative Konzept betrachtet Freude als zentrale Funktion des Gehirns – nicht nur als Nebenprodukt kognitiver Prozesse.

Ein neuer Zugang in der Psychiatrie

So spielerisch das Thema auf den ersten Blick erscheinen mag, ist es von großer klinischer Relevanz. Durch die Erforschung positiver Affekte erweitert Dr. Ishiyamas Arbeit den traditionellen Fokus der Psychiatrie auf Dysfunktion und schafft neue Perspektiven für das Verständnis und die Förderung emotionaler Gesundheit und seelischen Wohlbefindens.

Wir gratulieren Dr. Shimpei Ishiyama herzlich zu dieser internationalen Auszeichnung. Seine Forschung steht beispielhaft für einen kreativen, zukunftsorientierten Wissenschaftsansatz, der die Neurowissenschaften und die Psychiatrie nachhaltig prägt.

Weitere Informationen zur Auszeichnung finden Sie auf der Webseite der Japan Neuroscience Society.

Publication: 
Shimpei Ishiyama: The neurobiology of ticklishness. Neuroscience Research. 2025, 104907. ISSN 0168-0102, DOI: doi.org/10.1016/j.neures.2025.05.002.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0168010225000847



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de