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Sprechstunde für Post-Covid-Syndrom und andere post-infektiöse Syndrome

Das ZI hat seit 2021 eine Anlaufstelle für Betroffene von Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung. Die Ambulanzsprechstunde steht auch Betroffenen mit anderen post-viralen Syndromen wie ME/CFS offen.

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Ein Schwerpunkt der Post-Covid-Ambulanz am ZI liegt auf neuropsychologischen Symptomen, wie Konzentrationsstörungen sowie auf Schlafstörungen, Müdigkeit und Stimmungsveränderungen.

Ein Schwerpunkt der Post-Covid-Ambulanz am ZI liegt auf neuropsychologischen Symptomen, wie Konzentrationsstörungen, sowie auf Schlafstörungen, Müdigkeit und Stimmungsveränderungen. Foto: istockphoto.com / © Iubaphoto

Sie haben eine Covid-19-Infektion oder eine andere virale Infektion durchgemacht und die akuten Beschwerden überwunden, aber sich dennoch nicht vollständig erholt. Diese Erfahrung machen zurzeit nicht wenige Patientinnen und Patienten nach einer Covid-19-Infektion. Mal stehen reduzierte Belastbarkeit, Dauermüdigkeit und rasche Erschöpfung im Vordergrund, mal wird über körperliche Beschwerden wie Herzstolpern, Schwindel oder Kopf- und Gliederschmerzen berichtet. Manchmal kommt es auch zu Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen. Auch psychische Probleme wie Angst und Depression können auftreten. Seit dem Frühsommer 2020 bezeichnet man diese Beschwerden als „Long-Covid“ oder „Post-Covid-Syndrom“. Es scheinen hierbei – anders als bei den schweren Akutverläufen – eher jüngere Patientinnen und Patienten betroffen zu sein, unabhängig von der Schwere der ursprünglichen Infektion. Oft belasten die Beschwerden die Betroffenen stark und beeinträchtigen den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben oder das Ausüben früherer Aktivitäten. 

Wenn eine ausgeprägte Belastungsintoleranz zusammen mit bestimmten weiteren Symptomen auftritt, bezeichnet man diesen schweren Krankheitsverlauf auch als "Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom" (ME/CFS). Solche post-infektiösen Syndrome gab es auch vor der SARS-CoV-2-Pandemie schon, nur dass sie während der Pandemie der vergangenen Jahre zahlenmäßig gehäuft auftreten. 

Schwerpunkt liegt auf neuropsychologischen Symptomen

Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) hat auf Initiative von Dr. Claudia Schilling, Leiterin des Schlaflabors am ZI und der Arbeitsgruppe Neuropsychiatrische Schlafstörungen, für Menschen mit diesen Beschwerden nun eine Anlaufstelle eingerichtet. Betroffene können sich in der Ambulanz des ZI vorstellen und werden ausführlich untersucht und beraten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf neuropsychologischen Symptomen wie Konzentrationsstörungen, sowie auf Schlafstörungen, Müdigkeit und Stimmungsveränderungen. „Diese Beschwerden sind häufig Teil des Post-Covid-Syndroms und werden von den Betroffenen oft als sehr belastend empfunden, sind aber für deren Umfeld meist wenig greifbar“, sagt Dr. Oliver Hennig, Leiter der Zentralambulanz am ZI. 

Teilnahme an Studien zum Post-Covid-Syndrom möglich

In der Sprechstunde für Post-Covid sowie ME/CFS erfolgt eine ausführliche klinische Untersuchung, die je nach Beschwerden ergänzt wird durch eine detaillierte neuropsychologische Diagnostik eventueller kognitiver Beschwerden, eine Schlafdiagnostik und eine Blutanalyse. Neben der ausführlichen Beratung zu Therapie-Optionen und Hilfsangeboten besteht die Möglichkeit, an Studien zum Post-Covid-Syndrom und/oder zu ME/CFS teilzunehmen. „Das ist ein wichtiges Feld für weitere Forschung. Wir wollen den neuronalen Krankheitsmechanismen auf die Spur kommen“, sagt Dr. Claudia Schilling. 

Kontakt

Betroffene aus Mannheim und der Rhein-Neckar-Region können sich unter Telefon 0621 1703-2850 in der Post-Covid-Ambulanz des ZI melden. Die Ambulanz für Post-Covid sowie ME/CFS befindet sich in K 3, 21 in Mannheim.

Update 19.12.2023: Derzeit besteht aufgrund des hohen Bedarfs eine längere Wartezeit für Termine. Wir bitten um Verständnis.



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de