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Substitutionsambulanz

In der Substitutionsambulanz behandeln wir opiatabhängige Patientinnen und Patienten mit Ersatzstoffen wie Methadon, L-Polamidon oder Buprenorphin. Die Abhängigkeit von anderen Substanzen wie Kokain, Sedativa, Alkohol, Nikotin sowie weitere psychiatrische Probleme werden von unserem Behandlungsteam mitbehandelt. 

Ziele der Behandlung sind eine schrittweise körperliche und psychische Stabilisierung, die soziale Rehabilitation und Integration sowie wenn möglich mittel- bis langfristig die Befähigung zu einem Leben ohne Suchtmittel. Wir arbeiten in einem Team aus Fachärztinnen, Ärzten in Weiterbildung, medizinischen Fachangestellten und Psychologinnen. Eine psychosoziale Betreuung erfolgt in enger Kooperation mit dem Drogenverein Mannheim.

  • Terminvereinbarung: Betroffene, Angehörige oder ZuweiserInnen können ein Erstgespräch telefonisch vereinbaren: 0621 1703-3823 (erreichbar Montag bis Freitag 9:30 bis 15:30 Uhr)
  • Die Kosten der Behandlung werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sofern Sie nicht zuzahlungsbefreit sind, müssen Sie lediglich die Zuzahlungsgebühr für die Substitutionsmedikamente entrichten.
  • Adresse: K 3, 11-14, 1.OG, 68159 Mannheim. Zum Anfahrtsplan

Was Sie bei Ihrem ersten Termin erwartet: 

  • Wir klären zusammen mit Ihnen die Voraussetzungen für eine Substitutionsbehandlung (Ausfüllen von Fragebögen, Arztgespräch, Urinabgabe).
  • Wir erläutern Ihnen die Regeln der Substitution und schließen mit Ihnen einen Behandlungsvertrag.
  • Sie erhalten das Substitut (nach Zahlung der Rezeptgebühr in der Apotheke). Dies ist - je nach Medikament - oft direkt am ersten Vorstellungstag möglich.

Was wir anbieten:

  • Substitutionsbehandlung mit unterschiedlichen Medikamenten bei Opioid- oder Opiatabhängigkeit
  • Mitbehandlung von anderen Abhängigkeits- oder psychischen Erkrankungen
  • Vermittlung von stationären Entgiftungsbehandlungen am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim oder dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch
  • Beratung zu gesundheitlichen Fragen, gegebenenfalls Vermittlung an andere Fachärztinnen
  • Testung auf Infektionskrankheiten wie Hepatitis und HIV sowie Vermittlung von Behandlungsmöglichkeiten
  • Psychosoziale Begleitung über den Drogenverein Mannheim (Mannheimer BürgerInnen) oder über wohnortnahe Suchtberatungsstellen
  • Psychotherapie für Substituierte (nach Kapazität) 
     

Für behandelnde Ärztinnen und Ärzte

Wenn Sie eine Patientin oder einen Patienten aus unserer Substitutionsambulanz mitbehandeln, beachten Sie bitte folgende Punkte: 

  • Die Substitutionsbehandlung soll bei Opiatabhängigkeit die Risiken vom Konsum unerlaubt erworbener Substanzen (intravenöser Konsum, unklare Zusammensetzung), Suchtdruck und Entzugssymptome reduzieren. Durch die orale Gabe wird ein Rauschzustand vermieden.
     
  • Fragen Sie die Patienten nach ihrem Substitutionsausweis. Führen Sie die Substitutionsbehandlung im Rahmen einer Krankenhausbehandlung möglichst fort. Methadon und L-Polamidon können je nach Verfügbarkeit im Krankenhaus ausgetauscht werden.
     
  • Bitte beachten Sie, dass bei opiatabhängigen Patienten unter Substitutionsbehandlung das Schmerzempfinden in der Regel normal ist und bei medizinischen Eingriffen sowie körperlichen Beschwerden eine adäquate Analgesie unter Beachtung der Opiattoleranz und der aktuellen Substitutionsdosis erfolgen sollte. Für die Schmerztherapie bei Substituierten gilt:
    • Beachtung des WHO-Stufenschema wie gewöhnlich
    • Gabe von Morphinpräparaten, kurzwirksamen Opioiden oder schrittweise Dosiserhöhung des Substituts, gegebenenfalls Aufteilung der Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen und Titration der Analgesie
    • Methadon/L-Polamidon: keine Gabe von Tramadol (wegen höherer Rezeptoraffinität und Verdrängung des Substituts), Vorsicht bei der Gabe von Metamizol (CYP-Interaktion und reduzierter Serumspiegel von Methadon/L-Polamidon möglich)
       
  • Telefonische Rücksprachen mit den behandelnden ÄrztInnen sind montags bis freitags von 8.30 bis 16.30 Uhr sowie am Wochenende und feiertags zwischen 9.30 und 11 Uhr möglich.
     
  • Notieren Sie erfolgte Gaben von Substitutionsmitteln, aber auch von anderen Opiaten/Opioiden, Benzodiazepinen und anderen Sedativa im Arztbrief und geben Sie diesen am Entlassungstag mit. Sollte das kurzfristig nicht möglich sein, geben Sie den Patienten eine kurze schriftliche Notiz mit Klinikstempel und einer telefonischen Rücksprachemöglichkeit mit, damit die Substitution ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann.
     
  • Eine Aushändigung des Substituts darf nur zur direkten Einnahme erfolgen. Überlassen Sie dem Patienten das Substitut nicht zur späteren Einnahme. Substitutionsmittel dürfen nicht zur Entlassung mitgegeben werden.

Stand: Oktober 2025, für oben genannten Angaben übernehmen wir keine Gewähr. 
 



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de