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Gehirnstoffwechsel und Schlaf bei ME/CFS

Die Psychiatrische Klinik zusammen mit der Abteilung Neuroimaging am ZI erforscht die Krankheitsmechanismen bei ME/CFS. Für unsere SleepNeuroPath-Studie suchen wir Betroffene und gesunde TeilnehmerInnen.

Warum ist die Studie wichtig?

Die Myalgische Encephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) ist eine komplexe, bislang nur unvollständig verstandene neuroimmunologische Erkrankung, die mit starker Erschöpfung, Belastungsintoleranz, kognitiven Beeinträchtigungen, Schlafstörungen sowie einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Reizen einhergeht. Die Betroffenen sind in ihrem Alltag oft sehr stark eingeschränkt. 

Im Rahmen der COVID-19-Pandemie ist es als Teil des Krankheitsspektrums von Post-COVID zu einem deutlichen Anstieg der Zahl an ME/CFS-Betroffenen gekommen. Trotz der hohen Krankheitslast sind klinische Behandlungsmöglichkeiten bislang leider nur sehr begrenzt vorhanden – auch weil grundlegende biologische Erkenntnisse zur Erkrankung noch fehlen.

Eine Aufklärung der Ursachen ist jedoch von entscheidender Bedeutung, um wirksame Therapien gegen diese die Lebensqualität oft stark belastenden Beschwerden zu entwickeln.

Worum geht es in der Studie?

Unsere Studie widmet sich dem Verständnis von Krankheitsmechanismen, die neuropsychiatrischen Beschwerden bei ME/CFS zu Grunde liegen. Zu den favorisierten Hypothesen zählen u.a. Störungen der kleinsten Blutgefäße mit einer daraus folgenden Beeinträchtigung des zellulären Energiestoffwechsels. Unsere Untersuchungen widmen sich diesen Hypothesen, indem Hinweise auf vaskuläre und den Energiestoffwechsel betreffende Veränderungen im Gehirn und deren Zusammenhang mit zentralen Beschwerden bei ME/CFS untersucht werden. Dabei betrachten wir Veränderungen des Schlafs, die bei ME/CFS typischerweise auftreten, als eine Art „Fenster zur Gehirnfunktion“. 

Zu diesem Zweck erfolgt im Rahmen der Studie eine Schlafuntersuchung im Schlaflabor des ZI, ergänzt durch zwei Magnetresonanztomograhie (MRT)-Untersuchungen und Untersuchungen zu Ihrem Befinden einschließlich kognitiver Funktionen. Außerdem erfolgt eine Blutentnahme, um krankheitsrelevante Biomarker zu untersuchen.

Wer kann an der Studie teilnehmen?

Sie können an der Studie teilnehmen, wenn:

  • Sie über 18 Jahre alt sind,
  • als Betroffene/r: Sie an ME/CFS erkrankt sind und keine andere schwere Erkrankung, Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie oder neurodegenerative Erkrankung vorliegt, 
  • als gesunde/r ProbandIn: bei Ihnen keine neuropsychiatrische Erkrankung vorliegt,
  • als Betroffene/r und als gesunde/r ProbandIn: bei Ihnen keine Vordiagnose einer schlafbezogenen Erkrankung besteht, 
  • Sie aktuell keine Psychopharmaka einnehmen, die nicht für die Studienuntersuchung pausiert werden könnten, 
  • keine Kontraindikationen für eine MR-Untersuchung vorliegen (elektrische oder metallische Implantate im Körper, Klaustrophobie...),
  • Sie keiner Schichtdiensttätigkeit mit Nachtdienst nachgehen und keinen stark abweichenden Schlaf-Wach-Rhythmus haben.

Wo und wie läuft die Studie ab?

Zunächst führen wir ein kurzes telefonisches Interview mit Ihnen durch. Wenn Sie für die Studie in Frage kommen, laden wir Sie zum Untersuchungstermin an das ZI nach Mannheim ein.

Dort erfolgt eine Untersuchung im Schlaflabor über zwei aufeinander folgende Nächte und eine Untersuchung der kognitiven Funktionen mit einer neuropsychologischen Testung. Ihr subjektives Befinden wird mit Hilfe von Fragebögen erfasst, die Sie in Ruhe zu Hause ausfüllen können, und es findet eine Blutentnahme statt. Am Tag zwischen den beiden Schlaflabor-Nächten erfolgen zwei Magnetresonanztomograhie (MRT)-Untersuchungen von jeweils ca. einer Stunde, von denen eine als Magnetresonanzspektroskpie (MRS), einer besonderen Form der MRT, den Gehirnstoffwechsel untersucht. Es findet keine Kontrastmittelgabe statt. Der zeitliche Aufwand umfasst die zwei Nächte im Schlaflabor und den Tag zwischen den beiden Nächten für die oben genannten Untersuchungen. Pausen und Ruhezeiten sind jederzeit nach Bedarf möglich.

Falls Sie als Betroffene/r an der Studie teilnehmen, würden wir Sie nach einem Jahr noch einmal zu einer Verlaufsuntersuchung ins ZI bitten.

Wird der Aufwand entschädigt?

Für die Teilnahme an der Studie erhalten Sie eine Aufwandsentschädigung von 180 Euro, anlässlich der Verlaufsuntersuchung nach einem Jahr erneut. Außerdem stellen wir Ihnen gern die Ergebnisse der Schlafuntersuchung zur Verfügung.

Kontakt

Wir freuen uns über Ihr Interesse! Bitte melden Sie sich via E-Mail bei uns: SleepNeuroPath(at)zi-mannheim.de 

Projektleitung

Dr. Claudia Schilling  Arbeitsgruppe Neuropsychiatrische Schlafstörungen

Unsere Studie wird gefördert durch BMFTR (Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt).

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