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Sonderforschungsbereiche zu Sucht und Schmerz verlängert

Die beiden Sonderforschungsbereiche, an denen das ZI beteiligt ist, haben sich erfolgreich für eine weitere Förderperiode qualifiziert. Sprecher des SFB/TRR 265 wird Prof. Dr. Rainer Spanagel. 

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Blick auf das Laborgebäude: Das ZI ist weiterhin erfolgreich an zwei Sonderforschungsbereichen beteiligt. Foto: ZI

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen elf neue Sonderforschungsbereiche (SFB) eingerichtet und die Verlängerung von 20 Sonderforschungsbereichen um je eine weitere Förderperiode beschlossen. Darunter sind wiederum sieben SFB/Transregio (TRR), bei denen es mehrere antragstellende Hochschulen gibt. Die beiden Sonderforschungsbereiche, an denen das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) bisher beteiligt ist, haben sich beide für eine weitere Förderperiode erfolgreich qualifiziert. Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben im Verbund. 

Warum Menschen die Kontrolle über den Drogenkonsum verlieren

Die Forschungsarbeiten des Sonderforschungsbereichs/Transregio „Verlust und Wiedererlangung der Kontrolle bei Suchterkrankungen“ (SFB/TRR 265) zielen auf ein besseres Verständnis der Mechanismen, die dafür verantwortlich sind, dass Menschen die Kontrolle über den Konsum von Drogen verlieren. Auf verhaltens-, kognitions- und neurowissenschaftlicher Ebene arbeiten die Forscherinnen und Forscher daran, die Auslöser und beeinflussenden Faktoren für einen solchen Kontrollverlust zu identifizieren. Sie untersuchen die zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen und Lernmechanismen, um darauf basierende Therapien zu entwickeln. Die Sprecherschaft des SFB/TRR 265 wechselt von der Charité – Universitätsmedizin an das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. Neuer Sprecher ist Prof. Dr. Rainer Spanagel, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Psychopharmakologie am ZI und Inhaber einer Professur an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. Partner in dem mit rund 16,3 Millionen Euro geförderten SFB/TRR 265 sind neben der Charité und der Technischen Universität Dresden als Mitantragsteller die Universitäten Potsdam und Würzburg sowie das Karlsruher Institut für Technologie und die Health & Medical University (Erfurt / Potsdam).

Wie aus akuten Schmerzen chronische Schmerzen werden

Im Sonderforschungsbereich „Von der Nozizeption zum chronischen Schmerz: Struktur-Funktions-Merkmale neuraler Bahnen und deren Reorganisation“ (SFB 1158) untersuchen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie aus akuten Schmerzen chronische Schmerzen werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Veränderungen von Nervenzellen und Nervenbahnen. Dazu konnten bereits wichtige molekulare und zelluläre Mechanismen aufgeklärt werden. In der dritten und letzten Förderperiode gehen die Forscherinnen und Forscher insbesondere der Frage nach, wie sich diese Chronifizierung verhindern oder umkehren lässt. So soll es bei der Behandlung und Vorbeugung chronischer Schmerzen nicht nur um neue Medikamente, sondern unter anderem auch um neuromodulatorische und kognitive Interventionsmöglichkeiten gehen. Sprecherin des Sonderforschungsbereichs ist wie zuvor Prof. Dr. Rohini Kuner, Geschäftsführende Direktorin des Pharmakologischen Instituts an der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Stellvertretende Sprecherin des SFB 1158 ist weiterhin Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Herta Flor, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Neuropsychologie und Klinische Psychologie am ZI. Die DFG fördert den Sonderforschungsbereich mit rund 17,5 Millionen Euro.



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de