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Bundeskongress der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Mannheim

Unter dem Motto „Vernetzt!“ findet vom 10. bis 13. April 2019 der Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Mannheim statt.

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DGKJP-Kongress in Mannheim

Beim Bundeskongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Mannheim wird es unter anderem um Risikofaktoren und Widerstandskraft gegenüber psychischen Erkrankungen gehen. Foto: DGKJP/ZI

Die grundlegende Bedeutung von Kommunikation, Kooperation und Vernetzung für die psychische Gesundheit, den wissenschaftlichen Fortschritt und eine offene Zivilgesellschaft steht im Mittelpunkt des diesjährigen Bundeskongresses der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP). Kongresspräsident ist in diesem Jahr Prof. Dr. Dr. Tobias Banaschewski, stellvertretender Präsident der DGKJP sowie Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. „Wir werden an vier Tagen gemeinsam aus verschiedenen Blickwinkeln Risiko- und Resilienzfaktoren, entwicklungsabhängige pathophysiologische Mechanismen sowie personalisierte Präventions- und Therapieoptionen psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter beleuchten“, sagt Banaschewski.

Risiko- und Resilienzfaktoren

Einen der Key-Note-Vorträge wird Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender des ZI und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI, halten. Unter dem Titel „Risiko und Resilienz: Gen – Umwelt – Interaktion“ wird Meyer-Lindenberg am Mittwoch, 10. April, um 9.30 Uhr Möglichkeiten und Chancen in der Prävention und Frühintervention für den Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie aufzeigen und sich dabei insbesondere auf Erkenntnisse aus der neurowissenschaftlichen Forschung beziehen.

Folgekosten der Stigmatisierung psychisch Erkrankter

In der Eröffnungsveranstaltung des Kongresses wird der US-Forscher Stephen Hinshaw (Berkeley, USA) mit dem Vortrag „Mental illness, stigma, and families: the new frontier“ am Mittwoch, 10. April, um 12.15 Uhr die familiären und gesellschaftlichen Folgekosten der Stigmatisierung psychisch Erkrankter analysieren. Hinshaw hat selbst Erfahrungen aufzuweisen: Sein Vater litt seit seiner Jugend an wiederkehrenden manischen Episoden mit psychotischen Symptomen.

Buchlesung und Diskussionrunde

Neben zahlreichen Fachvorträgen gibt es während des Kongresses auch öffentliche Veranstaltungen für interessierte Besucherinnen und Besucher. In einer Buchlesung und Diskussionsrunde mit dem US-Forscher Stephen Hinshaw, die am Samstag, 13. April, um 11.45 Uhr stattfindet, wird es um Scham und Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen gehen. Hinshaw hat seine Erlebnisse in dem Buch „Another Kind of Madness“ festgehalten, das nun auch erstmals auf Deutsch erscheint („Eine andere Art von Wahnsinn. Vom langen Schweigen und Hoffen einer Familie“, Psychiatrie Verlag). Er schildert darin, was es bedeutet, wenn ein Elternteil psychisch krank ist und man als Kind über die Ursachen im Unklaren gelassen wird. „Hinshaws Buch ist ein nachdrückliches Plädoyer für eine offene Kommunikation, die Überwindung von Scham und Selbststigmatisierung, die mit psychischen Erkrankungen einhergehen, und die gesellschaftliche Entstigmatisierung der Betroffenen und ihrer Familienangehörigen“, sagt Kongresspräsident Banaschewski.

Science-Slam

Zudem findet am Donnerstag, 11. April, ab 16.30 Uhr ein „Science-Slam“ statt. Dabei halten WissenschaftlerInnen nicht nur aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie kurze, unterhaltsame Vorträge, über die das Publikum abstimmen darf. Wie bei einem Turnier wird ein Sieger ermittelt. Die Veranstaltung richtet sich an fachfremde Besucherinnen und Besucher. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen und ein ausführliches Kongressprogramm finden Sie hier.

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Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de