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Dietmar Hopp Stiftung spendet Tovertafel

Im Rahmen der Förderaktion „Greifbares Glück“ erhält das ZI eines von 100 Tovertafel-Paketen von der Dietmar Hopp Stiftung. Die Tovertafeln sollen Menschen mit Demenz spielerisch aktivieren.

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Eine ältere Frau testet zusammen mit einem Mann eine Tovertafel und blickt auf eine Projektion auf dem Tisch.

Das Behandlungsziel bei Demenz besteht meist darin, die Lebensqualität der Erkrankten und ihrer Angehörigen zu verbessern. Tovertafeln können helfen, verbliebene Fähigkeiten zu trainieren und so das Selbstwertgefühl der Betroffenen zu stärken. Foto © Dietmar Hopp Stiftung

Zehn Kliniken mit geriatrischem oder gerontopsychiatrischem Schwerpunkt aus der Metropolregion Rhein-Neckar haben sich über ein Tovertafel-Paket gefreut, das von der Dietmar Hopp Stiftung gespendet wurde. Auch das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit hat im Rahmen der Aktion „Greifbares Glück“ ein Paket erhalten. „Wir freuen uns sehr über die Tovertafel! Die Spiele sind intuitiv und unsere Patientinnen und Patienten haben großen Spaß damit“, sagt Simone Schmidt, Qualitätsverantwortliche der Pflegedirektion und Pflegerin am ZI.

Der Begriff Tovertafel stammt aus der niederländischen Sprache und bedeutet übersetzt „Zaubertisch“. Bei dem in den Niederlanden entwickelten Produkt handelt es sich um einen Beamer, der farbenfrohe Spiele auf einen Tisch projiziert, die auf kleinste Handbewegungen reagieren. Das Spiel wurde für Menschen mit kognitiven Einschränkungen entwickelt. Am ZI kommt eine Variante zum Einsatz, die für Menschen mit Demenz besonders geeignet ist.

Projektionen reagieren auf kleinste Bewegungen

Letztlich steckt hinter dem Konzept eine innovative Pflegetechnologie, die einfach einzusetzen ist: Eine Art Beamer wird mit einem Click-System an der Decke befestigt und projiziert Animationen auf einen Tisch oder den Fußboden. Die in verschiedenen Spielen übertragenen Bilder reagieren auf kleinste Bewegungen, so dass zum Beispiel Bälle hin und her gespielt werden, Laub zusammengeschoben oder ein Puzzle gelegt wird. Einige der Spiele beinhalten auch akustische Elemente, etwa kann durch die Berührung von Noten eine eigene Melodie entstehen. Das Miteinander der dementen Menschen mit Pflegepersonen, Familienangehörigen und anderen Seniorinnen und Senioren sorgt für Spaß, Freude und Kommunikation. Die Spiele rufen spontane Bewegungen und Gesten hervor und aktivieren kognitive Fähigkeiten.

Tovertafeln schaffen Glücksmomente

Es gibt mehr als 30 Spiele mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, und weitere kommen hinzu, die gemeinsam mit Pflegekräften, Verhaltensexperten, Betreuern und Verwandten der potenziellen AnwenderInnen entwickelt werden. Die Idee zur Tovertafel entstand im Rahmen einer Doktorarbeit an der TU Delft und der Universität Amsterdam. Die Vorteile der Tovertafel sind therapeutisch und wissenschaftlich bewiesen: Sie soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege unterstützen und den Bedürfnissen der Menschen mit Demenz entsprechen. Deshalb werden regelmäßig Studien zur Wirkung der Tovertafel durchgeführt. Diese zeigen unter anderem, dass die Tovertafel die Apathie durchdringt, Unruhe verringert, trübsinnige Stimmungen von Bewohnern durchbricht, die soziale Interaktion verstärkt und körperliche Aktivität stimuliert.

Das bestätigt auch Meike Leupold, stellvertretende Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung, die sich bereits in einigen geförderten Einrichtungen selbst ein Bild vom Einsatz der Tovertafel machen konnte: „Lachende Gesichter, Senioren im regen Austausch und beim gegenseitigen Anfeuern – das sind Glücksmomente, die wir mit unserer Förderaktion schenken wollen. Darüber hinaus freuen uns die begeisterten Rückmeldungen der Mitarbeitenden in den Einrichtungen, die die positive Auswirkung des Spiels auf die demenzerkrankten Menschen bestätigen.“



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de