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Klaus Tschira Stiftung fördert Therapieforschung am ZI

Gehirnfunktionen sichtbar zu machen, ist bei der Erforschung von Schizophrenie, Depression oder Demenz essentiell. Die Klaus Tschira Stiftung fördert neueste Verfahren mit rund sechs Millionen Euro.

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Gehirnfunktionen mit Hilfe naturwissenschaftlicher Verfahren sichtbar zu machen, ist eine Schlüsseltechnik bei der Erforschung neuropsychiatrischer Erkrankungen wie Schizophrenie, Depression und Demenz. Die Klaus Tschira Stiftung fördert daher mit rund sechs Millionen Euro die Therapieforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim mit Hilfe neuester Verfahren der Hirnbildgebung. Ministerin Theresia Bauer würdigte das Engagement der Stiftung für wegweisende neuropsychiatrische Forschung. Die Förderung der Klaus Tschira Stiftung Klaus Tschira Stiftung ermöglicht den Einsatz einer Kombination hochleistungsfähiger Verfahren, um den Einfluss von Medikamenten und anderen Therapien auf das menschliche Gehirn zu untersuchen. Dafür werden mit der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) kleine Moleküle, zum Beispiel Medikamente oder Neurotransmitter, im Gehirn messbar gemacht. Gleichzeitig werden die Auswirkungen der Therapien mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) dargestellt. Die Kombination aus PET und fMRT ist besonders geeignet, um Krankheitsmechanismen zu erforschen und Behandlungen individuell zu planen und zu überwachen.

Individuell für Patienten hergestellte Tracer

Für die PET werden spezielle Marker, so genannte Radiotracer, benötigt, um minimalste Veränderungen in Zellen sichtbar zu machen. Damit diese künftig direkt vor Ort am ZI patientenindividuell hergestellt werden können, fördert die Klaus Tschira Stiftung die Anschaffung eines Zyklotrons und die Ausrüstung des dazugehörenden radiochemischen Labors. „Erkrankungen wie Demenzen oder Depressionen sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Wir möchten das ZI dabei unterstützen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, die die Entwicklung und Optimierung von Therapien ermöglichen“, so Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer dankte der Klaus Tschira Stiftung für ihr wegweisendes Engagement und unterstrich die Bedeutung neuropsychiatrischer Forschung: „Ich hoffe, dass es mit Hilfe der neuen Infrastruktur möglich sein wird, weitere wertvolle Erkenntnisse zu den veränderten Hirnprozessen bei neuropsychiatrischen Erkrankungen zu gewinnen und so die individuelle Behandlung zu verbessern.“

ZI, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät bündeln Kompetenzen

Für die Realisierung dieses Leuchtturmprojekts in Mannheim kooperieren das ZI, die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und das Universitätsklinikum Mannheim. „Die Radiopharmazie mit Zyklotron ermöglicht uns, sehr patientennah an neuen, patientenindividuellen Behandlungsmöglichkeiten zu forschen“, so Professor Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender des ZI. Björn Wängler, Professor für Molekulare Bildgebung und Radiochemie an der Medizinischen Fakultät Mannheim, betonte: „Mit dem Zyklotron kann unsere Forschung in den Bereichen Onkologie, Kardiovaskuläre Medizin und Neurowissenschaften einen großen Schritt nach vorne machen.“ Gleiches gelte für die Krankenversorgung, so Professor Frederik Wenz, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Mannheim: „Eine qualitätsgesicherte universitäre Maximalversorgung ist – insbesondere in der Onkologie, der Kardiologie und der Neurologie – ohne PET und die in einem Zyklotron hergestellten speziellen Tracer heute kaum noch machbar.“ Professor Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg, freute sich mit seinen Kollegen: „Die Bildgebungseinheit am ZI ermöglicht erstmals in Europa die Darstellung der Gehirnfunktion gleichzeitig mit molekularen Veränderungen. In Verbindung mit Zyklotron und radiochemischem Labor bedeutet das eine relevante Stärkung unserer Forschungsexzellenz im Bereich Neurowissenschaften.“

Neues psychiatrisches Forschungszentrum

Zyklotron und radiochemisches Labor erweitern das Zentrum für Innovative Psychiatrie- und Psychotherapieforschung (ZIPP), das Mitte 2018 am ZI fertiggestellt wird. Ziel der neuen Forschungseinrichtung wird es sein, wichtige Erkenntnisse über die bei psychischen Erkrankungen veränderte Informationsverarbeitung im Gehirn zu erbringen. „Durch die Förderung der Klaus Tschira Stiftung wird mit dem Zyklotron das Gesamtforschungskonzept des ZIPP ermöglicht, das vom Wissenschaftsrat mit Bestnoten bewertet wurde“, so Katrin Erk, kaufmännischer Vorstand des ZI. „Mit Realisierung des Projekts erwarten wir neue Erkenntnisse, die als Grundlage für eine verbesserte Behandlung psychisch erkrankter Menschen dienen werden.“ Planung und Bau der Radiopharmazie mit Zyklotron erfolgen in einem mehrstufigen Prozess. Nach Bau und Erteilung aller Genehmigungen wird die Einheit voraussichtlich 2021 in Betrieb gehen. 4.793 Zeichen mit Leerzeichen Bildmaterial in Druckqualität senden wir gerne auf Anfrage. Über die Klaus Tschira Stiftung Die Klaus Tschira Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sowie die Wertschätzung für diese Fächer. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für neue Formen der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte ein. Sie unterstützt sowohl die Erarbeitung als auch die verständliche Darstellung von Forschungsergebnissen. Mehr unter www.klaus-tschira-stiftung.de
Über das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) steht für international herausragende Forschung und wegweisende Behandlungskonzepte in Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Suchtmedizin. Im Rahmen eines umfangreichen Neubauprojektes weitet das ZI gegenwärtig seine Behandlungsplätze und therapierelevanten Forschungsstrukturen aus. Das Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) hat beispielsweise unter dem Titel 6 Millionen Euro Forschungsfördergelder für das ZI darüber berichtet.  Medienkontakt Uli Ellwanger E-Mail
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