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Pressemitteilung vom 16.02.2017

Festsymposium zur Wiederbesetzung des Lehrstuhls für Suchtforschung am 23.02.2017

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Festsymposium zur Wiederbesetzung des Lehrstuhls für Suchtforschung mit Professor Falk Kiefer, am 23. Februar 2017, in Heidelberg

Mit einem Festsymposium wird die Wiederbesetzung des Lehrstuhls für Suchtforschung an der Universität Heidelberg mit Professor Falk Kiefer gefeiert. Verbunden mit dem Lehrstuhl für Suchtforschung ist die Leitung der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am ZI. Ein weiterer Höhepunkt der Feier ist die Gründung des Feuerlein Centrums für Translationale Suchtmedizin (Feuerlein CTS), das gemeinsam mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) betrieben wird. Des Weiteren wird das 16. Wissenschaftliche Gespräch der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) eröffnet, das im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg am 24. und 25. Februar stattfinden wird.

Die Universität Heidelberg berief im vergangenen Jahr Professor Kiefer auf den Lehrstuhl für Suchtforschung, verbunden mit der Position des Ärztlichen Direktors der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am ZI. Kiefer absolvierte seine universitäre Ausbildung von 1990 bis 1996 an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg, wo er 1996 promovierte. Seine klinische Ausbildung erhielt er zunächst an der Klinik mit Poliklinik für Psychiatrie der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg und wechselte dann an die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Von 2003 bis 2005 war er in verschiedenen Funktionen ärztlich und wissenschaftlich an der Psychiatrischen Poliklinik im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig. Professor Kiefer habilitierte 2004 mit dem Thema „Suchtdruck bei Alkoholabhängigkeit: pharmakologische und neuroendokrine Wirkmechanismen“. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Im Jahr 2005 erhielt er den Ruf als W3 Professor für Suchtforschung der Universität Heidelberg, verbunden mit der Position des Leitenden Oberarztes der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am ZI. Nach der Emeritierung des damaligen Ärztlichen Direktors Professor Karl Mann im Jahr 2015 übernahm Professor Kiefer bereits die kommissarische Leitung der Klinik.

Falk Kiefer ist President-elect der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht), Vice-Chair der Sektion Addictive Behaviours der European Psychiatric Association (EPA) und Vorstand der Deutschen Suchtstiftung. Es ist Herausgeber der Zeitschrift European Addiction Research und Board Member der Zeitschriften Addiction Biology und Alcohol and Alcoholism. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde Falk Kiefer mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit  dem Forschungspreis der European Psychiatric Association (EPA), dem Wilhelm-Feuerlein-Suchtforschungspreis und Fellowship Awards der World Psychiatric Association (WPA), des European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) und der Deutschen Gesellschaft für Biologische Psychiatrie.

Seine zentralen Forschungsthemen, die von den verschiedenen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen an der Klinik bearbeitet werden, sind Translationale Suchtforschung, Neuroimaging abhängigen Verhaltens, Neuroenhancement, Internet- und Medienabhängigkeit sowie Spielsucht. Die neurobiologischen (Bildgebung mittels fMRI, MR Spektroskopie und PET, Neuroendokrinologie, Genetik) und psychosozialen Forschungsansätze (z. B. Lebensqualität, soziale Unterstützung) haben das Ziel, Risiko- und Resilienzfaktoren in der Entwicklung von Abhängigkeitserkrankungen und für deren Bewältigung zu definieren. Insbesondere werden die psychotherapeutischen und medikamentösen Möglichkeiten der Rückfallvorbeugung untersucht.

Im Mittelpunkt des Festsymposiums am 23. Februar stehen die Vorträge von Professor Jürgen Rehm aus Toronto, der über „Aktuelle Trends beim Alkohol- und Drogenkonsum“ referiert sowie von Professor Falk Kiefer, der mit „Immer wieder aufhören – Wege aus der Sucht“ die Rückfallprophylaxe thematisiert.

Verbunden mit dem Festsymposium ist die feierliche Eröffnung des Feuerlein Centrums für Translationale Suchtmedizin (Feuerlein CTS). Die Kooperation des PZN und des ZI wird einer engen Abstimmung von therapiegeleiteten Forschungsfragen und ihrer Translation in die Praxis dienen. Vor diesem Hintergrund entsteht ein attraktives Forschungs- und Behandlungszentrum mit Modellcharakter. Ziel ist es, entstigmatisierende, vernetzte, gemeindenahe, effiziente und patientenorientierte Behandlungsangebote vorzuhalten, zu evaluieren, weiter zu entwickeln und zukunftsweisend auszubauen, um eine hohe Akzeptanz bei Betroffenen, ihren Angehörigen und Einweisern sowie komplementären Versorgern zu erreichen. Dieses dient auch dem raschen Zugang zum Hilfesystem und dem Ausstieg aus dem meist problematischen Suchtverhalten.

Am 24. Februar beginnt dann das von der DG-Sucht veranstaltete zweitägige Wissenschaftliche Gespräch. Hochrangige nationale und internationale Referenten widmen sich in diesem Jahr den Themen und Herausforderungen, denen sich die kommende Generation der Suchtforscher und -therapeuten stellen müssen. Hierzu zählt u.a. die Neukonzeptualisierung des Krankheitsbildes durch die zunehmende Bedeutung von Verhaltenssüchten, aber auch der Umgang mit neuen abhängigkeitserzeugenden Substanzen. Eine Entwicklung, die die Translation der in den letzten Jahren akkumulierten Forschungsergebnisse in die Versorgungspraxis und die notwendige Konvergenz unterschiedlicher Traditionen in der Suchttherapie im Rahmen einer Europäischen Integration notwendig macht.

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Festsymposium, 23. Februar, 16:00 Uhr, in der Alten Aula der Universität Heidelberg, Grabengasse 1, Heidelberg

Programm der Veranstaltung

Eröffnung

Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg

Grußworte

Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender des ZI, Mannheim

Sergij Goerdt, Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg

Rainer Thomasius, Präsident der DG-Sucht

Plenarvorträge

  • „Aktuelle Trends beim Alkohol- und Drogenkonsum und hierdurch bedingte Schäden: Implikationen für moderne Gesellschaften“
    Jürgen Rehm, Toronto
  •  „Immer wieder aufhören: Wege aus der Sucht“
    Falk Kiefer,
    Heidelberg

Gründung des Feuerlein Centrums für Translationale Suchtmedizin (Feuerlein CTS)

Karin Erk, Falk Kiefer, Andreas Meyer-Lindenberg, Barbara Richter, Anett Rose-Losert

Grußworte

Leitender Ministerialrat Hartmut Schrade, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und Vorsitzender des Aufsichtsrats des ZI

Anschließend ab ca. 18:00 Uhr: Empfang in der “Bel Etage”, Universität Heidelberg

Veranstaltungsort: Alte Aula und Bel Etage, Universität Heidelberg, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg

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