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Pressemitteilung vom 22.09.2017

Dialektisch-Behaviorale Therapie des Adoleszentenzentrums zertifiziert

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Der Dachverband Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) e.V. akkreditierte das Adoleszentenzentrum des ZI für seine Anwendung der Dialektisch-Behavioralen Therapie. Das Adoleszentenzentrum ist ein interdisziplinäres Angebot der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin sowie des Instituts für Psychiatrische und Psychosomatische Psychotherapie. Hier werden Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren, die unter Störungen der emotionalen Regulation leiden, mit der Dialektisch-Behavioralen Therapie behandelt. Dank der Zertifizierung ist gesichert, dass in den behandelnden Institutionen eine hohe Qualität der DBT-Behandlung angeboten wird. Derzeit gilt die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) als das wissenschaftlich am besten abgesicherte Behandlungskonzept für psychiatrische Erkrankungen, die mit schweren Störungen der Affektregulation einhergehen. Daher wird die Therapie häufig zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung genutzt. Das Adoleszentenzentrum (interdisziplinäre Leitung: Prof. Dr. Dr. Tobias Banaschewski, Prof. Dr. Christian Schmahl, Prof. Dr. Martin Bohus,) wurden nun vom Dachverband DBT e.V. für die Borderline-Behandlung zertifiziert. Dies bedeutet, dass die personelle Ausstattung und Kompetenz sowie die strukturelle Gestaltung der Stationen den Kriterien des Vereins entsprechen. Zertifizierte Stationen müssen einen Mindeststandard an qualifiziertem Personal vorhalten, eine Mindestzahl an obligatorischen und fakultativen Behandlungsmodulen anbieten sowie supervisorische Leistungen vorweisen. Die DBT wurde in den achtziger Jahren von Marsha M. Linehan, einer amerikanischen Psychologin, entwickelt und ist ein störungsspezifisches multimodulares kognitiv-behaviorales Therapiekonzept. Es beruht vornehmlich auf der Vermittlung von spezifischen Fertigkeiten zur Verbesserung der Selbstwirksamkeit im Sinne der Emotionsregulation, der Verhaltenskontrolle und der sozialen Interaktion. Die therapeutische Haltung balanciert emotionale Unterstützung, Vermittlung von Kompetenzen und Hilfe bei der Umsetzung des Gelernten in den Alltag. Martin Bohus entwickelte in Kooperation mit Linehan ein dreimonatiges stationäres Behandlungsprogramm für Borderline-Patienten und Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) am ZI. Das Programm basiert auf den Prinzipien und Regeln der stationären DBT und integriert traumaspezifische Behandlungsmodule wie Expositionsverfahren, Bearbeitung von Schuld, Scham und Ekel sowie Körpertherapie. Als Mitbegründer der Therapie ist Professor Bohus beim Dachverband DBT e.V. Supervisor, Trainer und Leiter des Referats DBT-PTBS. Der Verein hat sich als Ziel gesetzt, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung durch die Verbreitung, Anwendung, Entwicklung, Evaluation und Qualitätssicherung des DBT-Therapiekonzeptes zu fördern. Weiter soll die Forschung im Bereich DBT unterstützt und die Anwendung der Therapie evaluiert werden, um neue Anwendungsmöglichkeiten und Weiterentwicklungen zu ermitteln. Weiterhin fördert der Verein den Informations- und Erfahrungsaustausch aller an dem Bereich der DBT Interessierten, vor allem auch von Patienten und deren Angehörige.


Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de