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Baustelle des ZI-Therapiegebäudes
Der Blick zurück

50 Jahre Spitzenforschung und Spitzenmedizin

Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit hat zur Entwicklung der Psychiatrie in Deutschland maßgeblich beigetragen. Ein Blick auf 50 Jahre Institutsgeschichte zeigt: Jede Direktorenphase stand für wichtige Weichenstellungen in Forschung, Lehre und Versorgung. Von 1975 bis heute formten die Schwerpunkte unter den Professoren Heinz Häfner, Fritz Henn und Andreas Meyer-Lindenberg die moderne Psychiatrie und setzen bis heute neue Impulse für die Zukunft.    


von Peter Falkai

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich die Psychiatrie in Deutschland zunächst nur langsam. Sowohl die psychiatrische Krankenversorgung als auch die Forschung befanden sich in einer schweren Krise, da das Vertrauen der Bevölkerung durch die Unterstützung der Euthanasie im Nationalsozialismus, zu welcher auch die Tötung psychisch Erkrankter zählte, tief erschüttert worden war. Abgesehen von einem deutlichen Mangel an qualifizierten Ärzten und Pflegekräften waren nicht nur die Zustände in psychiatrischen Großkrankenhäusern für Patienten unzumutbar, es fehlten auch erforderliche Einrichtungen für Therapie und Nachsorge. In den 1960er-Jahren gab es erste Ansätze, eine umfangreiche Psychiatriereform zu initiieren, welche die psychiatrische Forschung in Deutschland wiederaufbauen und die psychiatrische Krankenversorgung modernisieren sollte. Landesweite Bemühungen um die dringend notwendige Reform der Versorgung psychisch Kranker folgten erst später, knapp 15 bis 20 Jahre nachdem dies in Großbritannien oder den USA der Fall gewesen war.

In der DDR wurden bereits 1963 die Rodewischer Thesen (Sachsen) zur Abschaffung der Verwahrungspsychiatrie, zur sozialen Integration der Kranken in die Gesellschaft und zum Aufbau ambulanter und teilstationärer Dienste verabschiedet. Diese wurden zunächst allerdings nur in wenigen Regionen durchgesetzt. In der Bundesrepublik Deutschland beschäftigte sich der Deutsche Ärztetag in seiner Geschichte erstmals 1970 mit der psychiatrischen Versorgung.

In den folgenden zwei Jahren wurden Vereinigungen wie die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) und die Aktion Psychisch Kranke e. V. gegründet. In letzterer fanden sich Vertreter aller Interessensgruppen wieder, was vermutlich dazu führte, dass der Aktion Psychisch Kranke e. V. die Geschäftsführung der Psychiatrie-Enquête übertragen wurde, welche am 31. August 1971 konstituiert wurde. 1975 legte die Enquetekommission den im Auftrag des Bundestags verfassten Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland vor. Sie forderte eine grundlegende Reform der psychiatrischen Versorgung in Deutschland und empfahl folgende Maßnahmen:

  • die Gleichstellung somatisch und psychisch Kranker,
  • die getrennte Versorgung psychisch Kranker und geistig behinderter Menschen,
  • die Versorgung psychisch Kranker und Menschen mit einer Behinderung im Rahmen der allgemeinen Gesundheitsversorgung,
  • die Umstrukturierung der großen psychiatrischen Krankenhäuser,
    eine gemeindenahe Versorgung,
  • die Förderung von Beratungsdiensten und Selbsthilfegruppen,
  • die Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Diese Maßnahmen haben die deutsche Psychiatrie seitdem grundlegend verändert. Diese entscheidende Reform in Versorgung und Forschung der Psychiatrie wurde vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit nicht nur umgesetzt, sondern maßgeblich vorangetrieben. Die Spur der Reformentwicklung führt entlang der Schwerpunkte, welche am ZI zwischen 1975 und 2025 unter der Leitung der Professoren Heinz Häfner, Fritz Henn und Andreas Meyer-Lindenberg gesetzt wurden.

Von der Initiierung einer sozialpsychiatrischen Abteilung an der Universität Heidelberg hin zur Etablierung des ZI

Bereits seit 1963 verfolgt Heinz Häfner konkrete Pläne, ein nationales psychiatrisches Forschungsinstitut aufzubauen. An der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg als Psychiater in Klinik und Forschung tätig, beantragt er die Einrichtung einer Abteilung für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation. 1965 wird Häfner zum Leiter dieser neu geschaffenen Abteilung für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation an der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg ernannt. 

Im gleichen Jahr veröffentlicht er zusammen mit Prof. Dr. Walter von Baeyer und Prof. Dr. Karl Peter Kisker die Denkschrift „Dringliche Reformen in der psychiatrischen Krankenversorgung der Bundesrepublik“. Bereits hier formuliert Heinz Häfner seine visionären Gedanken für eine Neustrukturierung der psychiatrischen Versorgung in Deutschland. Mit der 1965 bewilligten Errichtung der Abteilung für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation beschließt der baden-württembergische Landtag noch im selben Jahr die Förderung des geplanten Deutschen Instituts für Seelische Gesundheit. Häfner kann sowohl die Stadt Mannheim als auch den damaligen Bürgermeister für Soziales und Gesundheit Dr. Hans Martini als Partner für Planung und Aufbau gewinnen, und somit gelingt Schritt für Schritt, auch dank der Finanzierung durch das Land Baden-Württemberg und die Stiftung Volkswagenwerk, die Realisierung in Mannheim.

— Das Mannheimer Modell

967 eröffnet die Sozialpsychiatrische Klinik Heidelberg eine Sozialpsychiatrische Ambulanz auf dem Gelände der Städtischen Krankenanstalten Mannheim. 1968 wird Häfner Lehrstuhlinhaber an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und leitet die neue Sozialpsychiatrische Klinik. 1969 wird die Arbeitsgruppe Gemeindepsychiatrie der Sozialpsychiatrischen Klinik in Mannheim (ab 1975 die Abteilung Gemeindepsychiatrie des ZI) gegründet: Die sechs Mitarbeitenden beginnen mit Nervenärzten, Gesundheitsämtern, Sozial- und Jugendämtern, Verbänden, den Nachsorgeeinrichtungen des Landeskrankenhauses Wiesloch und weiteren Akteuren Kontakte zu knüpfen und ein Versorgungsnetzwerk für Menschen mit psychischen Erkrankungen aufzubauen. Der gemeindepsychiatrische Ansatz wird auch als Mannheimer Modell bekannt und in den folgenden Jahren an vielen anderen Orten Deutschlands übernommen.

Im November 1973 ist der Rohbau des ZI-Hauptgebäudes fertiggestellt, zur Jahreswende 1974 wird die Sozialpsychiatrische Klinik von Heidelberg in die Städtischen Krankenanstalten Mannheim einziehen. 1973 wird parallel der Sonderforschungsbereich SFB 116 Psychiatrische Epidemiologie bewilligt, welcher sich mit Neuerkrankungsraten (Inzidenzen) und Vorkommen (Prävalenzen) von psychischen Erkrankungen, und hier insbesondere mit Psychosen, beschäftigt. Die Einrichtung eines SFB durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist immer als Indiz für die Forschungsstärke eines Standorts zu werten und kann somit als Beweis dafür angesehen werden, dass das ZI seit seiner Gründung wichtige Impulse für Innovationen in der Versorgung, aber auch für die Forschung gesetzt hat.

1975 nun kann in Mannheim das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit eröffnet werden, mit Heinz Häfner als Direktor der Psychiatrischen Klinik und Stiftungsvorstand des ZI. Es folgen die Eröffnung der Psychosomatischen Klinik sowie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am ZI, und 1975 können auch bereits die ersten Patientinnen und Patienten am ZI stationär aufgenommen werden. 1982 zieht als letzter Teil der ehemaligen Sozialpsychiatrischen Klinik die Tagesklinik von Heidelberg nach Mannheim.

In den 19 Jahren seiner Leitung baut Heinz Häfner das Zentralinstitut zu einem bundesweit relevanten Forschungsinstitut auf, und das ZI entwickelt sich zum Zentrum eines modellhaften gemeindepsychiatrischen Versorgungsnetzes mitten in der Stadt, mit beispielhaften komplementären Einrichtungen. Mit der Aufnahme des ZI in die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Collaborating Centre for Training and Research in Mental Health 1980 wächst das ZI nun auch in internationale Spitzenränge hinein.

Stärkung von klinischen Subdisziplinen und biologischen Ansätzen in der Psychiatrie

Im Oktober 1994 tritt Fritz Henn die Nachfolge von Heinz Häfner als Direktor des ZI und Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie und Psychotherapie an und führt zunächst die Bereiche Suchterkrankungen und Gerontopsychiatrie ein. So entsteht 1997 der erste Lehrstuhl für Suchtforschung in Deutschland, und eine dazugehörige Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin wird eröffnet. Wissenschaftlich erweitert Henn das vorhandene Spektrum um die Bereiche Neuropsychologie und Psychopharmakologie. Ein weiterer Sonderforschungsbereich wird bewilligt, welcher sich mit dem Gedächtnis und Plastizitätsvorgängen im Gehirn beschäftigt.

— Internationale Exzellenz

Im Jahr 2000 eröffnet die gerontopsychiatrische Abteilung, 2002 wird das ZI Koordinationszentrum des Kompetenznetzes Demenzen. Darüber hinaus implementiert Henn neueste Forschungsmethoden auf dem Gebiet der neurobiologischen Grundlagen psychischer Erkrankungen. Hierzu gehören die Molekulargenetik und die genetische Epidemiologie (Entstehung), welche die Pathophysiologie (krankhaft veränderte Körperfunktionen sowie ihre Entstehung und Entwicklung) genetischer Risikofaktoren sowohl im Tier als auch in Patienten- und Bevölkerungsstichproben untersuchen.

Im Folgenden wird der Forschungsbereich Bildgebung ins Leben gerufen, mit dem ZI als Referenzzentrum für Bildgebung in der Psychiatrieforschung der Firma Siemens. Der Grundstein wird 1998 mit der Inbetriebnahme eines 1.5-Tesla-Kernspintomografen gelegt, 2006 folgt der erste von drei 3-Tesla-Kernspintomografen. Die Bildgebung wird sich mit der Gründung der Abteilung für Molekulare Bildgebung und in der Folge unter der Leitung von Andreas Meyer-Lindenberg zu einem international sichtbaren Exzellenzforschungsbereich entwickeln. Mit der Einweihung des Laborgebäudes 2004 und dem Aufbau eines Tierforschungshauses wird die wissenschaftliche Exzellenz am ZI weiter gebündelt.

„Bis heute geht das ZI beispielhafte Wege bei der Gewinnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen über psychische Erkrankungen.“

Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender des ZI

Von stammzellbasierten Modellsystemen für psychische Erkrankungen zur KI in der Psychiatrie

Im Jahr 2007 zum Ärztlichen Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Vorstandsvorsitzenden des ZI berufen, wird Andreas Meyer-Lindenberg das wissenschaftliche Spektrum des ZI signifikant erweitern. 2008 wird das ZI um einen 9.4-Tesla-Scanner für die Tierforschung ergänzt, 2010 wird eine Abteilung für Klinische Psychologie gegründet. Im gleichen Jahr wird das Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience Heidelberg-Mannheim etabliert, um den Transfer von theoretischen Erkenntnissen hin zu klinischen und technischen Anwendungen voranzubringen. 2012 erhält das ZI als erste psychiatrische Klinik in Baden-Württemberg die Auszeichnung als selbsthilfefreundliches Krankenhaus.

Durch die Berufung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gelingt es, auch im weiteren Verlauf zahlreiche Forschungsverbünde zu schaffen, welche durch das ZI koordiniert werden: die Klinische Forschergruppe KFO 256 zur Aufklärung der Mechanismen gestörter Emotionsverarbeitung bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung; ESPRIT zur Prävention und Genesung schizophrener Psychosen; ESCAlife für eine schrittweise Therapie für ADHS oder auch den Sonderforschungsbereich 265, welcher die Mechanismen des Kontrollverlusts über den Drogenkonsum untersucht, um nur einige zu nennen.

Ein weiterer neuer Schwerpunkt liegt in der Erweiterung der Modellsysteme, und hier insbesondere der Stammzellen. Ausdruck dieser Entwicklung ist die Gründung des Hector Instituts für Translationale Hirnforschung, welches 2015 als gemeinschaftliches Projekt des ZI und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gegründet wird: Mithilfe von Stammzellen werden krankheitsverursachende Mechanismen (zelluläre und synaptische Veränderungen) bei schweren psychischen Erkrankungen sowie von Gehirntumoren und entsprechende mögliche Therapien direkt an betroffenen Zellpopulationen aus dem Patientengehirn untersucht. Auf diese Weise soll ein Ansatz für die Entwicklung neuer Medikamente durch Partnerinstitutionen geschaffen werden.

In der Behandlung psychischer Erkrankungen geht das ZI neue, beispielhafte Wege. Im Jahr 2016 wird das bundesweit erste Adoleszentenzentrum für Jugendliche und junge Erwachsene mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen und posttraumatischen Störungen am ZI eröffnet. Da circa drei Viertel dieser psychischen Erkrankungen im Altersabschnitt zwischen 16 und 24 Jahren ihren Anfang nehmen, müssen diese dementsprechend früh erkannt und behandelt werden (das zweite Adoleszentenzentrum öffnet 2019). Die 2017 eingeführte erste Track-Einheit ist eine Alternative zu etablierten Behandlungskonzepten. Ein Track ist auf eine oder mehrere psychische Erkrankungen spezialisiert und bietet ambulante, teilstationäre und stationäre Therapiemöglichkeiten sowie ergänzend stationsäquivalente Behandlungen an. Die Patienten haben feste Ansprechpartner, die sie langfristig begleiten. Das ZI wird in den folgenden Jahren rund zwei Drittel seiner Behandlungsplätze auf Tracks umstellen.

— Individuelle Therapie 

Den Forschungsaktivitäten in den Bereichen Epidemiologie, Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie mit neurobiologischen Methoden (Bildgebung, Genetik, Neuropsychologie oder auch Virtual Reality) widmet sich das Psychoepidemiologische Zentrum (PEZ). Das Zentrum ist darauf spezialisiert, im Alltag der Menschen Forschungsdaten zu erheben und zu untersuchen, wie sich Umweltfaktoren auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit auswirken. So sollen Mechanismen identifiziert werden, die Menschen langfristig widerstandsfähig oder anfällig für psychische Erkrankungen machen. 

Um eine optimale Umgebung für translationale (übertragbare) Forschung zu schaffen, wird 2019 das Zentrum für Innovative Psychiatrie- und Psychotherapieforschung (ZIPP) eröffnet. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung von wissenschaftlichen Grundlagen für eine maßgeschneiderte, individuelle Behandlung von psychiatrischen Patientinnen und Patienten.

Weitere Innovationen sind das 2020 gegründete Reallabor AI4U, in welchem Künstliche Intelligenz für die personalisierte psychische Gesundheitsförderung von Menschen eingesetzt werden soll, sowie das 2021 initiierte 3R-Zentrum Rhein-Neckar unter der Koordination des ZI in Kooperation mit der Universitätsmedizin Mannheim und der Universität Heidelberg. Ziel dieser Initiative ist das gemeinsame Vorantreiben des Engagements für den Tierschutz in der Forschung nach dem international anerkannten 3R-Prinzip in der Rhein-Neckar-Region. 

Im selben Jahr wird die Initiative Stark im Sturm gegründet, welche Kinderbeauftragte in Kliniken der Region etabliert, um die Unterstützung für psychisch oder suchterkrankte Eltern und ihre Kinder voranzubringen. Das Projekt wird 2024 auf weitere psychiatrische Kliniken in Baden-Württemberg ausgedehnt, das ZI entwickelt zwischenzeitlich eine therapiebegleitende App für suchterkrankte Eltern.

„Die Psychiatrie-Enquête hat wesentliche Impulse zur Veränderung der deutschen Psychiatrie gesetzt.“

Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender des ZI

Der Wandel

Heinz Häfner hat mit der Psychiatrie-Enquête nicht nur wesentliche Impulse zur Veränderung der deutschen Psychiatrie gesetzt, die Veränderungen haben in der Folge auch die Reduktion des Stigmas, sowohl der Psychiatrie an sich als auch psychisch kranker Menschen, angestoßen. Mit vielen Maßnahmen wird diese Tradition bis heute fortgeführt, darunter auch die Einführung des Konzepts der Ersten Hilfe bei psychischen Erkrankungen im Jahr 2020: In diesen Mental Health First Aid (MHFA)-Kursen wird vermittelt, wie man Symptome erkennen sowie Betroffene ansprechen und unterstützen kann. Sie bauen Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Problemen ab und tragen so zur weiteren Entstigmatisierung bei.

Wir blicken zurück auf 50 Jahre Spitzenforschung und Spitzenmedizin für von psychischen Erkrankungen betroffene Menschen. Dabei stand und steht bis heute das Individuum in seiner Vielfalt stets im Zentrum. Das ZI hat in dieser 50-jährigen Geschichte die Entwicklung der psychiatrisch-psychotherapeutischen/neurowissenschaftlichen Forschung und Krankenversorgung in Deutschland maßgeblich mitgestaltet. 

Als Modellinstitut für psychiatrische Krankenversorgung, Forschung und Lehre gegründet, geht es bis heute beispielhafte Wege bei der Gewinnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen über psychische Erkrankungen sowie deren Behandlung. Nicht nur hat sich die Zahl der Mitarbeitenden am ZI zwischen 1975 und 2025 ungefähr verzehnfacht. Das ZI wird auch in Zukunft maßgeblich daran beteiligt sein, forschungsbasiert die Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen zu verbessern. Für das 2023 gegründete Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) koordiniert das ZI heute einen der sechs deutschen Partnerstandorte. 
 

Der Autor

Prof. Dr. Peter Falkai ist seit 2012 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität in München und seit 2019 Ärztlicher Leiter des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie. Zuvor war er von 2006 bis 2012 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen und von 2002 bis 2006 Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität des Saarlandes Homburg/Saar. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im Bereich der psychotischen Störungen, beispielsweise der Schizophrenie, mit Fokus auf Neurobiologie und Pathophysiologie sowie der Versorgungsforschung.



Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) - https://www.zi-mannheim.de